Schon als Kind war Natalie Üblacker gerne im Wald, um ihren Eltern bei der Forstarbeit zuzuschauen. Als Schülerin der Bergbauernschule Hohenlehen fiel ist sie auf, weil sie bei Wettbewerben fast immer als Siegerin hervorgegangen ist: zunächst auf Landes-, dann auf Bundesebene und schlussendlich bei der Europameisterschaft der Forstarbeiter in Sopron in Ungarn.
„Bei Wettbewerben ist es ähnlich wie bei der Arbeit im Wald“, berichtet Natalie Üblacker, „allerdings werden keine großen Bäume geschnitten, sondern alle Arbeitsschritte bei Stammstücken simuliert.“ Bewertet werden dabei die Geschwindigkeit, die technische Ausführung der Arbeit und das Einhalten der Sicherheitsbestimmungen.
Botschaft: „Wälder gesund halten“
Der Wald ihrer Familie in Neuhofen an der Ybbs (Bezirk Amstetten) wird momentan ausgelichtet. Dabei werden einzelne Bäume herausgeschnitten – vorwiegend Fichten, erzählt Üblacker gegenüber noe.ORF.at: „Die Fichte hat es in den vergangenen Jahren nicht leicht gehabt“, weiß die ausgebildete Forstarbeiterin, „die Trockenheit und der Borkenkäfer haben ihr zugesetzt. Jetzt geht es darum, den Wald umzubauen.“
Als Zukunftsbäume werden Buchen- und Eichensetzlinge nachgepflanzt. Die Laubbäume seien widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Trockenheit. „Der Wald muss sich der Klimaveränderung anpassen“, so Üblacker, „gleichzeitig ist es wichtig unsere Wälder gesund zu halten, da sie die Klimaerwärmung bremsen.“
Königin, Forstarbeiterin und bald auch Tischlerin
Diese Botschaft will die 20-Jährige in den kommenden drei Jahren auch in ihrer Rolle als Waldkönigin vermitteln. Sobald die Pandemie vorbei ist und Veranstaltungen wieder stattfinden können, wird Natalie Üblacker auf Messen, Kirtagen und Bällen auftreten. Als Waldkönigin ist sie die Repräsentantin der 30.000 Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer in Niederösterreich. Sieht man sich ihre Insignien, das Zepter und das Diadem, genauer an, findet man auch hier einen Mischwald: Ein Fichtenzapfen bildet die Spitze des Zepters, am Diadem sind Eicheln und Eichenblätter zu sehen.
Mit Holz beschäftigt sich Natalie Üblacker auch bei ihrer zweiten Berufsausbildung. Die Forstarbeiterin absolviert eine Lehre als Tischlereitechnikerin. „Holz ist ein vielfältiger, warmer Baustoff“, sagt sie: „Bei der Gestaltung von Möbeln sind der Kreativität fast keine Grenzen gesetzt.“