Feuerwehrauto
ORF / Novak
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Chronik

130.000 Euro fehlen aus Feuerwehrkasse

Unter Betrugsverdacht steht ein langjähriger Verwalter der Feuerwehr Grunddorf in der Gemeinde Grafenegg (Bezirk Krems). Der 46-Jährige soll die Ersparnisse der Feuerwehr veruntreut haben. Die Polizei nahm in dem Fall bereits ihre Ermittlungen auf.

Weil die Anschaffungskosten für ein neues Feuerwehrauto nicht beglichen werden konnten, kam der Fall am 25. Februar ins Rollen. Zudem gingen bei der Feuerwehr Grunddorf einige Mahnschreiben ein. Das Kommando stellte den Mann daraufhin zur Rede. Dieser gab laut dem Bezirksfeuerwehrjuristen zu, dass die Feuerwehr kein Geld habe. Er dürfte seit Jahren bei den regelmäßigen Kassaprüfungen gefälschte Kontoauszüge vorgelegt haben. Mit seiner Selbstanzeige und seinem Austritt aus der Feuerwehr am 1. März kam der Verdächtige einem Disziplinarverfahren zuvor.

Verdächtiger seit mehr als 30 Jahren bei Feuerwehr

Da es in der Vergangenheit nie Ungereimtheiten gegeben habe, habe niemand Verdacht geschöpft. Denn beim Kauf eines Feuerwehrautos vor knapp zehn Jahren sei noch alles korrekt abgelaufen. Der Verdächtige sei mehr als 30 Jahre lang Feuerwehrmitglied und 21 Jahre lang Verwalter gewesen. Die Feuerwehr Grunddorf übermittelte sämtliche Unterlagen an die Polizei. Man wolle nun alle rechtlichen Schritte prüfen und die internen Kontrollmechanismen auf die Probe stellen und so nachschärfen, dass keine derartigen Fälle mehr möglich sind, sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Martin Boyer.

Der Verdächtige dürfte schon seit Jahren im Hintergrund das Konto leergeräumt haben. Wozu er das Geld verwendete, ist laut Feuerwehr nicht bekannt. „Sollten sich die Vorwürfe erhärten, hat der Mann seine Kameraden über Jahre hinweg getäuscht und ihr Vertrauen missbraucht“, sagt Boyer gegenüber noe.ORF.at. Die Feuerwehr werde sich einem möglichen Strafverfahren als Privatbeteiligte anschließen.