Andreas Schager
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Kultur

Rohrbacher Tenor brilliert an Madrider Oper

Der Niederösterreicher Andreas Schager feiert an der Madrider Oper trotz Coronavirus-Pandemie als „Siegfried“ Triumphe. Sowohl die Kritiker als auch das Publikum sind von der Darstellung und dem Gesang des Tenors begeistert. Alle Vorstellungen sind ausverkauft.

In der Madrider Oper „Teatro Real“ steht derzeit Wagners „Siegfried“ auf dem Programm – eine der schwierigsten Partituren im Repertoire eines Heldentenors. In der Titelrolle zu sehen ist Andreas Schager, der aus Rohrbach an der Gölsen (Bezirk Lilienfeld) stammt. Fünf Stunden lang steht er pro Vorstellung auf der Bühne.

Das verlangt dem Sänger körperlich einiges ab, denn der kanadische Regisseur Robert Carsen inszeniert „Siegfried“ als jungen Wilden und fordert vom Tenor auch körperlichen Einsatz. Dazu brauche es einiges an Kondition, wie Schager im Gespräch mit ORF-Korrespondent Josef Manola erzählt: „Das trainiert man sich an. Ich mache vor jeder Aufführung Liegestütze.“

Sicherheitskonzept ermöglicht Spielbetrieb

Auch Regisseur Carsen weiß: „Diese Partie ist nicht einfach, sie ist ein Riesenstück“. Doch Schager sei der Rolle gewachsen: „Er macht das, als ob es sehr leicht wäre.“ Auch die Kritiker loben den 49-jährigen Tenor mit der kraftvollen Stimme überschwänglich. Für die Leichtigkeit, mit der er die anspruchsvollen Passagen meistert, gibt es nach jeder Aufführung Applaus.

Konstatin Petrowsky, der künstlerische Koordinator, sieht den Grund für Schagers überzeugende Darstellung unter anderem in der Kraft und Sicherheit, mit der der Tenor „an diese Rolle herangeht, die ja wirklich für jeden Tenor fast unmöglich zu singen ist“. Und er fügt hinzu: „Er ist momentan der Einzige, glaube ich, bei dem man das Gefühl hat, er würde das auch zweimal am selben Tag singen.“

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Kritiker und Publikum sind von Tenor Andreas Schager in der Rolle des Siegfried begeistert

Andreas Schager ist bewusst, dass er als Künstler während der Coronavirus-Pandemie privilegiert ist. Während Opern derzeit meist via Internet übertragen werden, macht das ausgeklügelte Sicherheitskonzept in Madrid Aufführungen vor Publikum möglich. Bereits im Sommer wurde der Spielbetrieb im „Teatro Real“ wieder aufgenommen, zwei Drittel der Sitzplätze kommen in den Verkauf.

Wegen der strengen Quarantänebestimmung nimmt der Niederösterreicher die zweimonatige Abwesenheit von Zuhause in Kauf. Sein nächstes Gastspiel in Madrid ist übrigens schon fixiert: im kommenden Jahr wird Regisseur Carsen mit ihm die „Götterdämmerung“ inszenieren.