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Coronavirus

Wiener Neustadt: Schlangen vor Teststraßen

In Wiener Neustadt ist am Mittwoch die Ausreisetestpflicht in Kraft getreten. Kontrolliert und gestraft wurde zwar noch nicht, trotzdem hatten viele Pendlerinnen und Pendler zur Sicherheit einen Test dabei. Zum Teil kam es zu längeren Wartezeiten bei Teststationen.

Vor der Teststation am Areal des Wiener Neustädter Hauptbahnhofs bildete sich am Mittwochmorgen eine längere Schlange. Etwa hundert Menschen warteten darauf, sich testen zu lassen. Der Andrang zu den Teststationen war am Mittwoch offenbar noch etwas größer als an den Tagen zuvor, wie ein Lokalaugenschein von noe.ORF.at zeigte. Eine Pendlerin berichtete etwa, sie lasse sich hier testen, damit sie am Abend ohne Probleme zurück nach Neunkirchen könne.

Ob die Maßnahme etwas bringe? „Hoffentlich hilft es“, antwortete einer der Wartenden. Er wolle jedenfalls seinen Beitrag dazu leisten. „Ich bin mir nicht sicher, was es bringt und ob es was bringt“, meinte ein anderer und verwies auf die seiner Ansicht nach niedrigen Infektionszahlen. „Aber wenn es sein muss, dann macht man es natürlich, klar.“ Wenn die Maßnahme für kleine Gemeinden gelten würden, meinte ein dritter, „dann muss es für eine Stadt auch gelten. Wenn es sein muss, machen wir mit.“

Schlange vor Testmöglichkeit am Bahnhof Wiener Neustadt
ORF / Schwarzwald-Sailer
Direkt vor dem Bahnhof wurde eine mobile Teststation geschaffen

Kontrollen ab dem Wochenende

Der Großteil der Pendlerinnen und Pendler hatte wenige Stunden nach Inkrafttreten der Ausreisetestpflicht ein negatives Attest dabei. Bisher wurden allerdings noch nicht ausreichend Testkapazitäten geschaffen, um allen, die es wollen, die Ausreise zu ermöglichen.

Die Einhaltung der Maßnahmen wird deshalb erst ab dem Wochenende kontrolliert. Auch da will man allerdings zumindest anfangs nachsichtig sein. Wer keinen negativen Test vorweisen kann, wird demnach zuerst aufgefordert, diesen nachzuholen. Erst bei einer weiteren Weigerung soll gestraft werden.

Vorbereitung auf verstärkte Tests

Unterdessen liefen am Mittwoch die Vorbereitungen auf die verstärkten Ausreisekontrollen. Die damit verbundene Ausweitung der Testkapazitäten war voll im Gang. So liefen etwa Arbeiten am Zehnergürtel, wo in einem ehemaligen Geschäftslokal („Carnaby“) eine dritte permanente Teststraße eingerichtet wird. Ab Freitag sollen in der Statutarstadt täglich 15.000 statt bisher 2.000 Untersuchungen durchgeführt werden können.

Auf dem Programm stand einem Sprecher zufolge auch die Einweisung von Soldaten. Die permanenten Teststraßen – neben „Carnaby“ in der Arena Nova und den Kasematten – werden personell vom Bundesheer übernommen und daher auch entsprechend übergeben. Zudem besteht viel Informationsbedarf für die Bevölkerung. „Wichtige Antworten zu den häufigsten Fragen“ gibt es auf der Website der Stadt.

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Mittwochfrüh bildetet sich schnell eine Schlange vor der Teststation am Bahnhof

Nicht angemeldete Veranstaltung am Dienstagabend

In Wiener Neustadt protestierten am Dienstagabend etwa 35 Personen gegen die Coronavirus-Maßnahmen der Regierung. Zu der nicht angemeldeten Veranstaltung „Friede, Freiheit, Solidarität“ war nach Polizeiangaben im Internet aufgerufen worden. Wegen Missachtung der Maskenpflicht wurde eine Anzeige erstattet.

Im Aufruf zur Kundgebung war davon die Rede, dass die B17 lahmgelegt werden solle, die durch die Stadt führt. Treffpunkt war der Parkplatz eines Kinocenters. Vermutlich auch wegen der Polizeipräsenz wurde einem Sprecher zufolge letztlich ein Spaziergang unternommen. Unter den Teilnehmern waren auch Kinder. Es sei ausreichend Abstand eingehalten worden, die Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung seien ebenfalls beachtet worden. Offen blieb vorerst, wer zu der Veranstaltung aufgerufen hatte.