Wirtschaft

Bisher 486 Millionen Euro CoV-Hilfen für Firmen

Die Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes verwaltet mittlerweile fünf staatliche Unternehmenshilfen. In Niederösterreich wurden für Firmen bisher 486 Millionen Euro genehmigt. Weil es teilweise Probleme gab, soll eine neue Anlaufstelle helfen.

Umsatzersatz November

  • Anträge: 18.749 von 19.655 genehmigt
  • ausbezahlte Anträge: 18.730
  • Volumen: 271 Mio. Euro

Umsatzersatz Dezember

  • Anträge: 17.362 von 18.277 genehmigt
  • ausbezahlte Anträge: 17.341
  • Volumen: 101 Mio. Euro

Alle Zahlen beziehen sich auf Niederösterreich.

Im Wochentakt fordern Unternehmerinnen und Unternehmer, die in ihren Branchen von der Pandemie und den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus stark betroffen sind, mehr finanzielle Unterstützung vom Staat und die Bundesregierung kündigt auch immer wieder neue Hilfen an. Ein großer Teil dieser Leistungen (Verlustersatz, Umsatzersatz, Fixkostenzuschuss, Ausfallsbonus, Garantien) läuft bei der Covid-19-Finanzierungsagentur des Bundes (COFAG) zusammen. Dort werden Anträge geprüft, gegebenenfalls werden die Firmen um mehr Informationen gebeten und schließlich wird bei berechtigten Anträgen Geld überwiesen.

Von niederösterreichischen Unternehmen wurden bislang 94 Prozent aller Anträge genehmigt, davon wurden wiederum 97 Prozent – etwa 486 Millionen Euro – bereits ausbezahlt, wie aus Daten der COFAG hervorgeht. Im Schnitt werden Anträge in einem Zeitraum von drei bis 23 Tagen abgelehnt oder bestätigt. Es gebe aber auch „einige wenige Fälle“, so Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP) und Wirtschaftskammer-Niederösterreich-Präsident Wolfgang Ecker, wo Anträge der Betriebe über Monate bearbeitet werden.

Fixkostenzuschuss I

  • Anträge: 10.892 von 11.482 genehmigt
  • ausbezahlte Anträge: 10.819
  • Volumen: 86 Mio. Euro

Fixkostenzuschuss 800.000

  • Anträge: 630 von 962 genehmigt
  • ausbezahlte Anträge: 630
  • Volumen: 11 Mio. Euro

Komplizierte Fälle sollen überarbeitet werden

Bei einem Arbeitsgespräch in St. Pölten mit COFAG-Geschäftsführer Bernhard Perner habe man diese Fälle nun besprochen und gesammelt in einer Mappe übergeben, so Danninger. „Es ist ein sehr komplexes System und man muss auch sagen, dass 90 Prozent der Fälle rasch zu ihrem Geld kommen. Es wird dann kompliziert, wenn es um Unternehmensnachfolgen geht, um Umgründungen, teilweise fehlen Antragsberechtigungen oder Unterlagen.“ Anträge von 3.309 niederösterreichischen Unternehmen seien noch in Bearbeitung.

Perner, Danninger und Ecker (v.l.) bei einem Arbeitsgespräch am 11.3.2021 in St. Pölten
ORF/Pöchhacker
COFAG-Geschäftsführer Bernhard Perner, Landesrat Jochen Danninger und WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker (v.l.) bei einem Arbeitsgepräch in St. Pölten

Laut WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker sei es bei einigen dieser betroffenen Firmen finanziell bereits eng: „Es ist für eine Firma ein Wahnsinn, für jeden Menschen ein Wahnsinn, wenn er auf Geld warten muss. Es gibt Unternehmerinnen und Unternehmer, die acht der letzten zwölf Monate schließen mussten. Die brauchen rasche und schnelle Unterstützung.“ Manche würden lange auf Antworten von der COFAG warten.

Die COFAG-Geschäftsführer Perner kündigte an, die Kommunikation zu diesen Unternehmen zu verbessern. Bei tausenden Mailanfragen dauere die Abwicklung manchmal länger, aber „wir bauen die kommunikative Ebene aus. Wir stocken jetzt Personal auf, damit wir schneller sind und kompetentere Antworten geben können. Was die Auskunftserteilung angeht, haben wir auch durch die Finanzverwaltung gute Unterstützung erhalten und 800 Finanzbeamte ausgebildet nach unseren Richtlinien.“

Ausfallsbonus

  • Anträge: 4.360 von 4.901 genehmigt
  • ausbezahlte Anträge: 3.269
  • Volumen: 17 Mio. Euro

Gesamte COFAG-Hilfen

  • Anträge: 51.995 von 55.304 genehmigt
  • ausbezahlte Anträge: 50.791
  • Volumen (inkl. Verlustersatz): 486 Mio. Euro

Neue Ombudsstelle für Unternehmen

Zusätzlich betreibt das Land Niederösterreich gemeinsam mit der WKNÖ ab Freitag eine neue Anlaufstelle für COFAG-Härtefälle. Unter der Telefonnummer 0800 08 05 90 können sich Unternehmen mit Sitz in Niederösterreich dort Montag bis Freitag von 8.00 bis 16.00 Uhr mit Fragen zum Fixkostenzuschuss, zum Verlustersatz, zum Ausfallsbonus oder zum Umsatzersatz melden.

Insgesamt stehen der COFAG 15 Milliarden Euro an CoV-Wirtschaftshilfen für Österreich zur Verfügung. Etwa 59 Prozent seien davon bereits vergeben, sagte COFAG-Geschäftsführer Bernhard Perner. Alle Unterstützungsleistungen seien derzeit für einen längeren Zeitraum abgedeckt. Erst am Mittwoch kündigte die Bundesregierung an, den Ausfallsbonus aufzustocken – mehr dazu in Neues Hilfspaket für Unternehmen (news.ORF.at; 10.3.2021).