„Wir zeigen die spannende Entwicklung des Sports von einem elitären Freizeitvergnügen durch vermehrte Freizeit und neue Medien zu einem Massenphänomen“, teilte Christian Rapp, der wissenschaftliche Leiter des Hauses der Geschichte, am Freitag in einer Aussendung mit. Doch auch kritische Themen wie politischer Missbrauch des Sports, Sexismus, Homophobie, Antisemitismus und Doping werden behandelt. Insgesamt sei es eine „schöne Mischung geworden“, so Rapp. „Eine Ausstellung, die verführt, aber auch auf die wunden Punkte des Sports hinzeigt“, fasste er zusammen.
Sport zum Anschauen und Ausprobieren
Unter den 243 nationalen und internationalen ausgestellten Objekten der Sonderausstellung befinden sich unter anderem die Olympia-Goldmedaille von Franz Klammer, ein Fahrrad von Roland Königshofer oder der Medikamentenkoffer von Alfred Kain.
Außerdem gibt es sieben interaktive Stationen. Manche davon laden dazu ein, selbst körperlich aktiv zu werden, etwa ein Skisimulator, eine Slackline oder eine neuartige Kombination aus Basketballspiel und „Vier gewinnt“. In einer Moderatorenbox können sich die Gäste außerdem als Radioreporter versuchen. So soll die gesamte Familie tiefer in die Welt des Sports eintauchen können.
„Der Sport hatte in den vergangenen 100 Jahren viele schöne, traurige und besonders emotionale Geschichten zu erzählen“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und erinnerte dabei an die jüngsten Erfolge bei den Ski-Weltmeisterschaften, der Nordischen Weltmeisterschaft und an die Highlights von Tennisprofi Dominic Thiem. Sie verwies außerdem darauf, dass Museen in dieser herausfordernden Zeit, in der Freizeitvergnügen nur eingeschränkt möglich sei, „die Chance und Möglichkeit bieten, um Kultur spürbar zu machen“.
Als Botschafter der Sonderausstellung „I wer’ narrisch!" fungieren Fußball-Legende Toni Pfeffer, Karatekämpferin Funda Celo, Para-Schwimmer Andreas Onea und Doppel-Olympiasiegerin Michaela Dorfmeister. Die Ausstellung verspreche viel, halte aber auch viel, betonte Museum Niederösterreich-Geschäftsführer Matthias Pacher. Kuratiert wurde sie von Bernhard Hachleitner, Christian Rapp, Bernhard Vogl und Andrea Thuile.