Comeback für Kinder- und Jugendsport
Mathias Eßmeister / noe.ORF.at
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Sport

Comeback für Kinder- und Jugendsport

Nach monatelangem Stillstand dürfen sich Kinder und Jugendliche ab Montag über Lockerungen im Sport freuen. Im Freien ist ein gemeinsames Training wieder möglich – allerdings nur in kleineren Gruppen und ohne Körperkontakt.

Rund 100.000 Kinder und Jugendliche in mehr als 3.400 Vereinen in Niederösterreich dürfen ab Montag wieder Sport machen. Nach monatelanger Pause öffnen Fußballplätze, Leichtathletikanlagen und andere Sportstätten ihre Pforten. Das Online-Training weicht dann wieder der gemeinsamen Bewegung in der freien Natur.

Keine Testverpflichtung für Kinder

Bei den Leichtathletikvereinen sei die Vorfreude auf die Lockerungen groß, bestätigt Landesverbandspräsident Gottfried Lammerhuber im Gespräch mit noe.ORF.at. „Wir scharren ja schon seit Wochen und Monaten in den Startlöchern. Insofern sind wir frohen Mutes, dass ab Montag alles funktioniert.“

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Mit den Lockerungen sollen die ersten Hürden auf dem Weg zurück zur Normalität im Vereinssport genommen werden

Aber es gibt Vorgaben: Sport ist ab Montag ausschließlich für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre erlaubt – und auch nur, wenn er im Freien stattfindet, die Gruppengröße von maximal zehn Personen nicht überschritten wird und es zu keinem Körperkontakt kommt. Coronavirustests sind nur für die Trainer und Betreuer verpflichtend, nicht aber für die Kinder. Allerdings muss es ein Präventionskonzept geben.

Normales Fußballtraining nicht möglich

Wie schwer oder leicht es ist, sich an diese Regeln zu halten, hängt von der Sportart ab. „In der Leichtathletik können wir auf Körperkontakt verzichten“, so Lammerhuber. „Mit Ausnahme einer Staffelübergabe können wir alles wunderbar umsetzen. Die Gruppengröße ist zwar limitierend, aber auch das ist für uns möglich.“

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Beim Fußballtraining müssen sich Kinder und Jugendliche ab Montag auf Übungen mit Abstand beschränken

Bei Mannschaftssportarten wie Fußball sieht das anders aus. Beim SV Oberndorf an der Melk (Bezirk Scheibbs) freut man sich zwar über die Lockerungen, ein normales Fußballtraining ist ab Montag aber nicht möglich. Deshalb müssen die Vereinsverantwortlichen um Franz Punz kreativ sein. „Konditionell und technisch kann man einiges machen, aber das Spielerische und Taktische muss man hintanstellen.“

Lockerungen als erster Schritt

Konkret heißt das, dass Pass- und Schussübungen, bei denen der Abstand eingehalten werden kann, erlaubt sind. Ein Trainingsmatch ist aber verboten. Das sei zwar schade, so Punz, trotzdem bleibe man positiv eingestellt. „Wir haben im Verein acht Jugendmannschaften mit 130 Kindern. Ich habe in den letzten Monaten oft befürchtet, dass uns der ein oder andere verlässt, weil nichts mehr los ist.“

Auch im wenige Kilometer entfernten Purgstall an der Erlauf (Bezirk Scheibbs) sieht man den Lockerungen mit Vorfreude entgegen. Für Gerhard Plank, den Obmann der dortigen Sportvereinigung, können sie aber nur der erste Schritt sein. „Besser so als gar nicht. Ich hoffe aber, dass wir bald wieder ein Kontakttraining durchführen dürfen und wir richtig, wie wir es gewohnt sind, Fußball spielen können.“