Antikörper-Studie in Reichenau
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Coronavirus

Wachau-Studie: Immunität höher als gedacht

Die Ergebnisse der Wachau-Studie liegen vor – und sie vermitteln Hoffnung. Die Immunitätsrate der Bevölkerung dürfte höher sein als erwartet – bei rund 25 Prozent –, und die Antikörper scheinen eine lange Lebensdauer zu haben.

Die Screenings wurden Mitte Februar zum vierten Mal von der Danube Private University (DPU) in Krems in Weißenkirchen in der Wachau (Bezirk Krems) durchgeführt. Knapp 60 Prozent der Einwohner – genau 824 – nahmen an der Studie teil, dazu kamen 463 ehemals infizierte Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher außerhalb von Weißenkirchen, die sich auf diesem Wege auf Antikörper testen ließen. Das Ergebnis: 6,34 Prozent der Einwohner wurden bis jetzt positiv getestet, aber die Studie zeigt, dass bis zu 29 Prozent Antikörper haben, also die Dunkelziffer enorm hoch ist.

Antikörper „halten“ mindestens elf Monate

87,5 Prozent der Menschen, die im März infiziert waren, hätten jetzt noch stabile Antikörper, resümierte Robert Wagner, der Direktor für wissenschaftliche Koordination an der DPU. Keine Antikörper hätten nun ausschließlich Menschen, die von ihrer Infektion nichts gemerkt hatten, also einen extrem milden Verlauf erlebten.

Man könne daraus schließen, dass Antikörper mindestens elf Monate aktiv bleiben. Rechnet man die Dunkelziffer hoch, so komme man etwa bei den bis 13. Februar bestätigten knapp 67.000 positiv getesteten Niederösterreichern auf eine Durchseuchungsrate von 18 Prozent, derselbe Wert gilt auch bundesweit.

Hohe Herdenimmunität

Die Schlussfolgerung, die Dennis Ladage, der Studienleiter Humanmedizin an der DPU, zog: „Da auch im Rahmen von Impfungen Antikörper im Blut der Geimpften gebildet werden und diese Antikörper wahrscheinlich denen intensiverer Infektionen entsprechen, ist davon auszugehen, dass die ansteckungsbedingte Durchseuchungsrate und die Impfrate zusammen zu einer Herdenimmunität führen, die in Österreich vermutlich schon jenseits von 25 Prozent liegt.“