Mars
nasa/jpl Caltech, ASU
nasa/jpl Caltech, ASU
Wissenschaft

Start-up ermöglicht 3D-Spaziergang am Mars

Ein Start-up aus St. Leonhard am Forst (Bezirk Melk) macht virtuelle Spaziergänge auf dem Mars möglich. Dazu wurde aus den Fotos, die der Marsrover „Perseverance“ auf die Erde schickt, ein 3D-Modell erstellt.

Eigentlich ist das Start-up „RealityCloud“ von Moritz Wilhelm auf die 3D-Vermessung von Kulturdenkmälern spezialisiert. Weil der Geschäftsführer von den Bildern der Marslandung im vergangenen Februar aber so begeistert war, begann er aus Spaß, die von der NASA freigegebenen Fotos mit einer speziellen Computersoftware zu bearbeiten. Dabei entstand eine interaktive Online-Plattform, die die Marsoberfläche für jeden Interessierten erlebbar macht.

„Wir haben mehrere Tage lang versucht, aus den wenigen Daten, die veröffentlicht wurden, das Beste herauszuholen und haben dann die Rekonstruktion gebaut, um sie auf unserer Homepage der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen“, berichtet Wilhelm im Gespräch mit noe.ORF.at.

Erkundungstour aus der Luft oder vom Boden

Bei dem virtuellen Spaziergang auf dem Mars kann die direkte Umgebung des US Marsrovers „Perseverance“ frei erkundet werden. Dabei kann man den roten Planeten vom Boden aus erkunden oder aus der Luft, erklärt Wilhelm. „Weil an ‚Perseverance‘ zwei Kameras montiert sind, konnten wir die Umgebung von 10 bis 20 Metern rund um den Rover sehr hochauflösend rekonstruieren. Außerdem haben wir Fotos durch die Kamera, die sich an der Unterseite des Rovers befindet, vom Landeanflug. Daraus haben wir eine Rekonstruktion der Landezone angefertigt“, so Wilhelm.

Fotostrecke mit 4 Bildern

Mars
nasa/jpl Caltech, ASU
Das niederösterreichische Start-up macht virtuelle Spaziergänge auf dem Mars möglich
Mars
nasa/jpl Caltech, ASU
Das Unternehmen rekonstruiert die Umgebung des Mars-Rover hochauflösend
Mars
nasa/jpl Caltech, ASU
Aus der Luft oder vom Boden aus kann man den roten Planeten erkunden
Mars
nasa/jpl Caltech, ASU
Mit weiteren Fotos werden auch die virtuellen Touren länger

Diese Bilddaten fügte das Start-up zusammen. So entstand eine Darstellung der Marsoberfläche, die einen Bereich von rund einem Quadratkilometer Fläche abdeckt. Bei der virtuellen Tour ist es auch möglich, an eine beliebige Stelle zu zoomen – sogar bis hin zu den kleinsten Steinchen, die in der Nähe des Marsrovers zu finden sind. Zu sehen ist all das, was der Rover mit seinen Kameras erfasst.

Nach und nach kann die Entdeckungsreise auf dem Mars ausgedehnt werden, denn mit der Zeit wird immer mehr Bildmaterial von „Perseverance“ zur Verfügung stehen. „Das, was hinter den Felsen ist, sieht man im Moment noch nicht. Sobald sich der Rover zu bewegen beginnt und neue Fotos liefert, oder auch die Drohne zu fliegen beginnt, haben wir neue Perspektiven und können jene Bereiche ergänzen, die jetzt noch im Schatten der Kamera liegen“, erklärt Moritz Wilhelm.