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Coronavirus

Impfung: Anmeldestart für Menschen ab 72

Am Freitag werden die nächsten Gruppen für die CoV-Impfung freigeschaltet. Anmelden können sich diesmal alle Menschen ab dem 72. Geburtstag. Bei Notruf Niederösterreich, das die Impfungen in Niederösterreich koordiniert, rechnet man mit 75.000 Betroffenen.

Um 10.00 Uhr – wie schon in den vergangenen Wochen – beginnt der nächste Anmeldedurchgang für die Coronavirus-Schutzimpfung. Die nun neu zum Zug kommende Altersgruppe der 72- bis 79-Jährigen umfasst laut Notruf Niederösterreich etwa 75.000 Personen. Für sie werden „genügend“ Termine zur Verfügung stehen, teilte ein Sprecher mit – „um ein Drittel mehr als Impfberechtigte.“ Bisherige Anmelderunden waren u.a. Menschen ab 80 Jahren offen gestanden.

Die ersten Impfungen werden bereits am kommenden Samstag verabreicht, der Großteil der angebotenen Plätze geht aber „bis weit in den April hinein“, erklärte der Sprecher. Derzeit stehen etwa 500 Impfstellen zur Auswahl, darunter vor allem viele Ordinationen. Reserviert sind die Plätze für die Personengruppe jedenfalls bis kommende Woche. Zur Verfügung stehen weiterhin die Impfstoffe von Biontech-Pfizer, Moderna und AstraZeneca.

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) entschied am Donnerstag an der Verwendung des Coronavirus-Impfstoffes von AstraZeneca festzuhalten. Damit kann die niederösterreichische Impfstrategie gemäß Plan fortgeführt werden, schrieben die beiden zuständigen Landesräte Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) und Stephan Pernkopf (ÖVP) in einer Aussendung. Neben den neuen Buchungstermine für 72- bis 79-Jährige "sind damit auch die knapp 60.000 Termine, die bereits für die nächsten Wochen gebucht worden sind, gesichert.“

„Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto schneller können die Maßnahmen, die uns alle einschränken, zurückgenommen werden", betonten Pernkopf und Königsberger-Ludwig weiter. Dennoch werde es in den nächsten Wochen noch „von besonderer Bedeutung“ sein, sich regelmäßig testen zu lassen sowie die Abstands- und Hygienemaßnahmen einzuhalten.

24 öffentliche Impfstraßen

Im Fokus steht in Niederösterreich derzeit die Einrichtung von Impfstraßen. Wie Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl am Donnerstag in einem gemeinsamen Statement mit Rupert Dworak, Präsident des Verband Sozialdemokratischer Gemeindevertreterinnen, und St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) betonte, sollen in den kommenden Tagen 24 öffentliche Impfstellen in Betrieb sein. Nächste Woche öffnen u.a. die Impfstraßen in Baden, Hollabrunn, Gmünd oder St. Valentin (Bezirk Amstetten), 40 weitere seien in Vorbereitung.

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In Wiener Neustadt gingen am Dienstag in der Arena Nova die ersten Impfstraßen in Betrieb

Mehr als vier Millionen Tests wurden in Niederösterreich bereits durchgeführt. Man sei bereits jetzt Weltmeister beim Testen auf lokaler Ebene, betonte Riedl. Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über 300 liegt, sieht das Frühwarnsystem verstärkte Tests in den Gemeinden vor: „Für mich ist völlig klar, dass das vernünftig ist, Testungen zu erweitern, um zu verhindern, dass wir über die kritische Inzidenz kommen“, so Riedl.

„Nur mit Tests bekommen wir die Lage in den Griff“

Auch Dworak steht hinter dem Ausbau der Tests: „Ich bin der festen Überzeugung, nur so bekommen wir die Situation in den Griff. Nur so können wir die Maßnahmen auch so steuern, dass sich jede Gemeinde und jeder Gemeindebürger bemüht, möglichst rasch wieder in eine Normalität zurückzukommen.“

In vielen Fällen werden Teststraßen auch als Impfstandorte genutzt, wie etwa in St. Pölten. Knapp 10.000 Menschen nehmen Stadler zufolge pro Woche das öffentliche Testangebot in der Landeshauptstadt in Anspruch. Künftig sollen hier zusätzlich zwischen 1.500 und 3.000 Impfungen stattfinden.

Weitere Impftermine offen

Die Altersgrenze bei den Impfberechtigten soll als nächstes bis auf 65 Jahre gesenkt werden. Danach sind wieder Pädagoginnen und Pädagogen an der Reihe, von denen sich bisher nur ein Teil anmelden konnte. Ab wann sie zum Zug kommen, ist laut Notruf Niederösterreich noch offen. Einerseits hänge das davon ab, wie viele Termine am Freitag gebucht werden, zudem seien die tatsächlichen Impfstoff-Lieferungen ab April derzeit noch sehr vage.