In den Produktionshallen der Firma Sicurtec im Mostviertel werden pro Woche etwa 400 Sicherheitsscheiben in unterschiedlichen Größen hergestellt. „Wir statten gerade Polizeistationen in Deutschland und der Schweiz aus, ein Privatobjekt in Südfrankreich und wir beliefern ein Museum in Dänemark“, sagt Michael Ahlborn, Geschäftsführer von Sicurtec. Auch beim Umbau des Parlaments in Wien baute man nun teilweise Sicherheitsglas aus dem Mostviertel ein.
Das Spezialglas wird in heiklen Bereichen eingesetzt. Es ist bruch- und schusssicher. Scheiben in einer besonders hohen Qualitätsstufe halten Explosionen aus. „Wir sehen, dass die Nachfrage nach hochwertigem Sicherheitsglas in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Das Sicherheitsbedürfnis der Menschen ist größer geworden“, sagt Ahlborn. 4.000 Kunden weltweit beliefert die Firma aus dem Mostviertel.
Spezialkleber bleibt Firmengeheimnis
Auf den ersten Blick ist das Sicherheitsglas relativ simpel aufgebaut. Zwischen zwei Glasscheiben liegt eine Kunststoffscheibe aus Polycarbonat. Dieser Kunststoff ist äußerst flexibel und bricht nicht.
Damit sich die Materialen verbinden, wird ein spezieller Klebstoff verwendet. Dessen Zusammensetzung aus 25 chemischen Substanzen ist bis heute ein gut gehütetes Firmengeheimnis. „Mein Vater hat dazu die Pionierarbeit geleistet. Er hat den Klebstoff mit einer Chemiefirma entwickelt. So sind wir in den vergangenen 20 Jahren von einer kleinen Kellerfirma zu einem Unternehmen mit zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gewachsen“, sagt Ahlborn.
Mostviertler Sicherheitsglas weltweit gefragt
Das Motsviertler Unternehmen Sicurtec fertigt spezielles Sicherheitsglas, das in Museen, bei Juwelieren oder im Parlament Verwendung findet. Die Produkte sind international gefragt.
Bruchfest selbst bei Einbruch mit Auto
Erst durch dieses spezielle Verfahren erhält das Sicherheitsglas seine Widerstandsfähigkeit. „Viele Juweliere verwenden unser Glas für ihre Auslagenscheiben. Selbst wenn man bei einem Einbruch mit dem Auto gegen die Auslage fährt, nimmt unser Material diese hohen Energien auf und zerbricht nicht“, so der Geschäftsführer. Am Firmenstandort in Ardagger Stift wird bereits an neuen Entwicklungen gearbeitet. Das Sicherheitsglas der Zukunft soll noch dünner und leichter werden.