March-Donau-Au
APA/Robert Jäger
APA/Robert Jäger
Umwelt

Öffnungsschritte für Naturparke gefordert

Wegen der Pandemie sind im Vorjahr die National- und Naturparke gestürmt worden. Schätzungen zufolge waren es rund 4,5 Millionen Besucher – eine Steigerung von bis zu 20 Prozent. Die Verantwortlichen pochen auf weitere Öffnungsschritte.

Geführte Exkursionen etwa im Nationalpark Donau-Auen sollen ab Mai mit Sicherheitskonzept wieder möglich sein, so lautete etwa eine der Forderungen bei einem Naturgipfel im Haus der Natur im Museum Niederösterreich in St. Pölten. Denn der Ausflug in die Natur soll kontrolliert stattfinden können, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). Er diskutierte Freitagvormittag mit den Direktorinnen und Direktoren der Parks und Gebiete sowohl über das vergangene Jahr, das ganz im Zeichen der CoV-Pandemie stand, als auch die nächsten Projekte in den kommenden Monaten.

Diese Parks und Gebiete hätten für die Menschen einen besonderen Stellenwert in Zeiten des Coronavirus bekommen, so Pernkopf weiter. „Nur was man kennt und liebt, das schützt man. Und die vergangenen Monate haben uns auch gezeigt, wie sehr die Sehnsucht der Menschen nach der Ursprünglichkeit der Natur durch die Pandemie noch weiter gestiegen ist.“ Er verwies auf die beiden Nationalparks Donau-Auen und Thayatal, auf das Wildnisgebiet Dürrenstein sowie auf den Biosphärenpark Wienerwald und auf die 20 Naturparke in Niederösterreich. Ein Drittel der Landesfläche sei Schutzgebiet, so Pernkopf, „Niederösterreich ist das Naturland Nummer eins.“

Naturgipfel Pernkopf
ORF
Naturparke-Obmann Werner Krammer, Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Nationalparkdirektorin Edith Klauser (v.l.) am Freitag bei einer Pressekonferenz

Renaturierung der Flüsse wird fortgesetzt

Er verwies außerdem auf geplante Projekte in den nächsten Monaten: So soll die Renaturierung der Flüsse und Gewässer fortgesetzt werden, derzeit würden fünf Großprojekte dazu laufen, beispielsweise bei Rossatz in der Wachau (Bezirk Krems). Ein weiterer Schwerpunkt sei die Renaturierung von Mooren und Feuchtwiesen, das Land stelle dafür eine halbe Million Euro dafür bereit. „Moore sind nicht nur Hotspots der Artenvielfalt, sondern auch effiziente Klimaschützer, weil sie immens viel Co2 binden“, so der Landeshauptfrau-Stellvertreter weiter.

Zudem soll im Frühsommer das Haus der Wildnis in Lunz am See eröffnen, damit bekommt das Wildnisgebiet Dürrenstein ein Zentrum. Auch eine Erweiterung des Wildnisgebiets auf der steirischen Seite sei angedacht, hieß es am Freitag bei der anschließenden Pressekonferenz.

Besucherströme als große Herausforderung

„Wir brauchen Kinder und Jugendliche, damit sie die Zusammenhänge verstehen“, so Nationalparkdirektorin Edith Klauser hinsichtlich der Forderung nach geführten Expeditionen ab Mai. „Wir hoffen sehr auf weitere Öffnungsschritte.“ Der Nationalpark Donau-Auen feiert heuer im Übrigen sein 25-jähriges Bestehen, „ein Hotspot für Biodiversität“, so Klausner.

Naturparke-Obmann Werner Krammer betonte die Herausforderungen, die die Besucherströme im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie mit sich brachten. „Wir arbeiten an der Besucherlenkung. Schwerpunkte sind hier die Infrastruktur, wie etwa Parkplätze, sowie die Müllproblematik. Hier geht es um Bewusstseinsbildung“, so der Obmann. Einheitlich wurde zum Abschluss von allen Verantwortlichen betont, „beim Ausflug ins Grüne Vernunft und Hausverstand nicht daheim zu lassen. Als Besucherin oder Besucher ist man Gast in der Natur und bewegt sich im Wohnzimmer von Wildtieren“, so Pernkopf.