AKH Wien, Medizinische Universität
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

49-jährige Pflegerin: Todesursache geklärt

Der Tod einer 49-jährigen Krankenpflegerin aus Zwettl ist geklärt: Sie ist an einer Reaktion nach ihrer Coronavirus-Schutz-Impfung gestorben. Der Frau war vor wenigen Wochen der Impfstoff von AstraZeneca verabreicht worden.

Im Körper der Krankenpflegerin kam es einige Tage nach der Impfung zu einer sehr seltenen Reaktion, die Thrombosen auslöst. Im konkreten Fall dürfte es länger gedauert haben, bis diese erkannt wurde, weshalb der 49-Jährigen auch im AKH Wien nicht mehr geholfen werden konnte – mehr dazu in Tod von Frau nach Impfung wird untersucht (noe.ORF.at; 6.3.2021). Die Sprecherin des AKH Wien, Karin Fehringer, bestätigte die Ergebnisse gegenüber noe.ORF.at.

„Äußerst seltene“ Impfreaktion

Bei der Gerinnungsstörung handelt es sich um eine von vielen möglichen Impfreaktionen, „wenn auch um eine äußert seltene“, sagt die Gerinnungsspezialistin Sabine Eichinger von der MedUni Wien: „Dieses Ereignis ist sehr, sehr selten und wird nur bei ganz wenigen Patienten vorkommen. Im konkreten Fall sind wir rasch zu dem Entschluss gekommen, dass es sich um ein bisher unbekanntes immunologisches Krankheitsbild handeln könnte.“

In der „ZIB 1“ sprach Eichinger am Freitagabend von einer Immunreaktion: „Und im Rahmen dieser Immunreaktion kann es durch ganz seltene Kombinationen sein – möglicherweise auch ausgelöst oder im Zusammenhang mit der Entzündungsreaktion, die manche Patienten nach der Impfung zeigen –, dass es zu einer Immunantwort kommt, die dann diese Gerinnungskomplikation auslöst.“

Alarmsignale sind starke Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schmerzen in den Beinen. „Wenn die typischen Beschwerden nach der Impfung wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen oder vielleicht auch Fieber nicht weggehen, wenn sich diese Beschwerden ändern oder wenn die Beschwerden weggehen und andere dann wieder kommen nach einem Zeitraum von vier bis fünf Tagen, dann müsste man hellhörig werden und gegebenenfalls ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.“

Impfung laut Eichinger „auf jeden Fall sicher“

Trotzdem sei der Corona-Impfstoff sicher, betont Eichinger. „Er verhindert schwere Komplikationen der Coronavirus-Infektion und deshalb sollte eine Durchimpfung der Bevölkerung rasch erreicht werden.“ Werden die seltenen Thrombosen rechtzeitig erkannt, seien diese durch den Einsatz von Gerinnungshemmern gut behandelbar.