Coronavirus

10.000 Termine: Staus vor Impfstraßen

Das Rote Kreuz war am Samstag im Großeinsatz: 19 Impfstraßen waren in Betrieb, 10.000 Menschen wurden geimpft. Weil die Termine aufgrund der AstraZeneca-Lieferprobleme zusammengezogen werden mussten, kam es teilweise zu langen Warteschlangen.

50 Ärzte, knapp 90 Notfallsanitäterinnen und -sanitäter sowie diplomierte Krankenpfleger und etwa 140 Personen im Bereich Administration, Ordnerpersonal und Support waren am Samstag im Einsatz. „Insgesamt 19 Standorte wurden definiert, an denen einen Tag lang geimpft wird“, so Landesrettungskommandant Werner Kraut. 10.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sollen den ersten Stich der Coronavirus-Schutzimpfung erhalten.

Die Anmeldung und Zuteilung erfolgten in gewohnter Weise online. „Unsere Aufgabe ist es, den Standort zu organisieren, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzustellen und die Impfung selbst zu koordinieren und zu verabreichen. Dankenswerter Weise werden wir hier auch durch die Gemeinden unterstützt“, so Kraut.

Bei der Impfstraße in Waidhofen an der Ybbs: Bürgermeister Werner Krammer, zwei Sanitäter aus St. Pölten, Landesrettungskommandant Werner Kraut und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf
NLK / Pfeiffer
Bei der Impfstraße in Waidhofen an der Ybbs: Bürgermeister Werner Krammer, zwei Sanitäter aus St. Pölten, Landesrettungskommandant Werner Kraut und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf

Lange Warteschlangen vor Teststraßen

Teilweise gab es am Samstag lange Warteschlangen bei den Impfstraßen. Videos auf Social Media zeigen Hunderte, die in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) in einer Warteschlange stehen und auf ihre Impfung warten. Laut Notruf Niederösterreich sei es noch an zwei, drei anderen Standorten zu kurzfristigen Staus gekommen.

Weil AstraZeneca nicht liefern konnte, mussten die vergebenen Impftermine auf einen Tag zusammengezogen werden, erklärte Stefan Spielbichler, Sprecher von Notruf Niederösterreich, gegenüber noe.ORF.at – und es wurde mit Pfizer und Moderna geimpft. Die Alternative wäre gewesen Termine zu verschieben, heißt es von Notruf Niederösterreich. Die Staus hätten sich aber innerhalb kürzester Zeit wieder aufgelöst.

Warteschlange vor Impfstraße Mödling
Privat
Lange Warteschlange vor der Impfstraße: Dieses Foto wurde uns aus Mödling zugeschickt

Auch der Bürgermeister von Klosterneuburg Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) bestätigte gegenüber noe.ORF.at, dass es am Nachmittag keine Wartezeit mehr gab. Vom Roten Kreuz hieß es auf Nachfrage, dass einige Menschen viel zu früh gekommen sind und es daher auch zu Ansammlungen gekommen sei. Man habe sich aber gut um die Wartenden gekümmert, in Mödling sei etwa Tee ausgeschenkt worden.

500 Impfstellen im Land

In Niederösterreich sind mittlerweile mehr als 300.000 Termine für die Corona-Schutzimpfung vergeben worden. Es gebe etwa 500 Impfstellen im Land, darunter 24 öffentliche, die in den kommenden Wochen auf über 40 erweitert werden könnten, teilten Landeshauptfrau- Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Samstag mit.

In den Einrichtungen hätten bisher 171.000 Menschen ihre erste Impfdosis erhalten. 64.000 seien bereits vollimmunisiert. Zudem seien inzwischen mehr als vier Millionen PCR- oder Antigentests im Bundesland durchgeführt worden.

Seit Freitag können Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ab dem Alter von 72 Jahren Termine für die Corona-Schutzimpfung buchen. 60.000 Menschen haben sich einer Zwischenbilanz zufolge bisher angemeldet. Etwa 30.000 Termine standen noch zur Verfügung.