Bergrettung Einsatz Ötscher
Bergrettung NÖ
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Chronik

Bergrettung: Mehr Einsätze, neue Zentrale

Wandern boomt in der Pandemie. Das zeigt auch die Bilanz der Bergrettung Niederösterreich/Wien. Im Vorjahr gab es 21 Prozent mehr Einsätze als noch 2016. Zudem wurde die Übersiedelung der Landeszentrale von Wien nach St. Pölten verkündet.

Die Bergrettung Niederösterreich/Wien, bestehend aus 1.370 Ehrenamtlichen, rückte im Vorjahr zu 763 Einsätzen aus, wurde bei einer Pressekonferenz am Donnerstag bilanziert. Der Anstieg bei den Einsätzen sei auch der Coronavirus-Pandemie geschuldet, denn dadurch entdeckten viele Menschen Bergtouren neu. Mehr Menschen in der Natur, bedeutet aber auch mehr Verletzte. Manche Erholungssuchende würden bei Wanderungen ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Zuletzt mussten die Bergretter vergangenen Sonntag zu einer herausfordernden Rettungsaktion am Ötscher im Bezirk Scheibbs ausrücken. Vier Skitourengeher wurden nach einer Nacht am Berg gerettet. Die Helfer drangen „unter widrigsten Bedingungen im Schneesturm“ zum Quartett vor, berichtete der Landesleiter der Bergrettung Niederösterreich/Wien, Matthias Cernusca – mehr dazu in Vier Skitourengeher auf Ötscher gerettet (noe.ORF.at; 22.3.2021).

1,3 Millionen Euro für neue Zentrale

Zudem wurde am Donnerstag verkündet, dass die Landeszentrale im ersten Halbjahr 2022 von der Bundeshauptstadt nach St. Pölten übersiedelt werde. Neuer Standort ist der ehemalige ÖAMTC-Stützpunkt in der Landeshauptstadt. 1,3 Millionen Euro werden investiert, davon kommen 330.000 Euro vom Land Niederösterreich.

Neue Zentrale Bergrettung
Bergrettung NÖ/Wien
So soll die neue Zentrale der Bergrettung Niederösterreich/Wien in St. Pölten aussehen

Die neue Zentrale soll eine moderne Infrastruktur, ausreichend Platz für alpintechnische Fortbildung, alpin-medizinische Schulungen, Jugendarbeit und genügend Raum für Einsatzfahrzeuge und Logistik bieten, hieß es. Landesleiter Cernusca sprach in diesem Zusammenhang von einer „wesentlichen Weichenstellung“ zum 125-jährigen Bestehen 2021.

Lawinengefahr bei Bergtouren um Ostern

Bei geplanten Touren rund um Ostern sei die Lawinengefahr das größte Problem, weil derzeit viel Schnee liege, warnte Cernusca. Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) appellierte an Erholungssuchende, sich vor Wanderungen über Wetter und richtige Ausrüstung zu informieren.

Erst am Donnerstag hatte der Alpenverein-Gebirgsverein auf Facebook darauf aufmerksam gemacht, dass die Ausreisekontrollen in den Bezirken Wiener Neustadt-Land und Neunkirchen auch die Wiener Hausberge betreffen. Wer von außerhalb dieser Bezirke kommt und etwa einen Ausflug auf die Wiener Hausberge – den Semmering, die Hohe Wand, den Schneeberg oder die Rax – plant, benötigt bei der Heimfahrt einen negativen Antigen-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, oder einen negativen PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Die Polizei kontrolliert stichprobenartig an den Bezirksausfahrten – mehr dazu in Ausreisetests auch für Wiener Hausberge (noe.ORF.at; 25.3.2021)