Mitarbeiterin mit Paket im Geschäft
ORF
ORF
Chronik

Neues Projekt bringt Nahversorger aufs Land

In vielen ländlichen Gemeinden gibt es keinen Nahversorger. Daher hat die Post das Projekt „Land Partner“ gestartet, das u.a. ein Lebensmittelgeschäft, eine Post und eine Bank beinhaltet. Die erste Gemeinde, die davon profitiert, ist Ebenthal (Bezirk Gänserndorf).

Der neue „Land Partner“ trägt den Namen „Unser G’schäft für Ebenthal“. Es beinhaltet einen Nahversorger, ein Postservice sowie Finanzdienstleistungen im Ortszentrum. Außerdem gibt es Produkte aus der Region, etwa eine Kaffeeecke zum Verweilen, eine Verkaufsstelle mit Lotto-Toto und Beratungstagen durch einen Telekommunikationsanbieter. Das Projekt „Land Partner“ soll möglichen Betreibern, wie etwa selbständigen Kaufleuten im Ort, ein neues Geschäftsmodell bieten, heißt es.

Der Zugang in Ebenthal ist barrierefrei. Vier neue Arbeitsplätze im Ort wurden durch das Projekt geschaffen. Menschen mit Beeinträchtigung sollen bei der Personalauswahl in künftigen „Land Partner“-Betrieben künftig besonders berücksichtigt werden, wurde von der Post betont.

120 „Land Partner“-Projekte geplant

Den Prototyp der Initiative eröffnete die Post während des Lockdowns Ende 2020 in Hannersdorf im Burgenland. Die Eröffnung in Ebenthal markiere nun den offiziellen Startschuss zur Umsetzung der Initiative der Österreichischen Post und ihrer Kooperationspartner, sagte der Generaldirektor der Post AG, Georg Pölzl. „Vor einem Jahr haben wir das Projekt öffentlich vorgestellt und ich freue mich sehr, dass wir nun den zweiten Land Partner von hoffentlich 120 eröffnen können. Die flächendeckende Versorgung von Österreich ist auch der österreichischen Post wichtig“, so Pölzl.

Christoph Veit, Bürgermeister von Ebenthal, mit den vier neuen Mitarbeiterinnen des Land Partners „Unser G’schäft für Ebenthal“
Österreichische Post AG
Christoph Veit, Bürgermeister von Ebenthal, mit den vier neuen Mitarbeiterinnen von „Unser G’schäft für Ebenthal“

Die Initiative sei für die Gemeinden ein wichtiger Baustein, um die lokale und regionale Nahversorgung zu sichern, Arbeitsplätze zu schaffen und die Attraktivität der Gemeinden zu stärken, sagte der Präsident des Österreichischen Gemeindebundes Alfred Riedl (ÖVP). „Wir erleben eine Renaissance der ländlichen Räume und haben hier ein Kooperationsthema zwischen Stadt und Land und nicht ein Gegeneinander“, so Riedl.

Pandemie zeigt Stärken des ländlichen Raums auf

Die Pandemie zeige außerdem die Stärken des ländlichen Raums auf, die Menschen ziehe es wieder aufs Land, so Landtagspräsident Karl Wilfing (ÖVP). Wenn hier alles, von Bäckerei und Fleischerei über Blumenhandel bis hin zu Trafik und Casino vertreten sind, dann ist das natürlich eine Daseinsvorsorge, die auch zu einer Dableibens-Vorsorge wird", meinte Wilfing.

Es sei vor allem das Konzept des Miteinanders, das den ländlichen Regionen Zukunft geben wird, sagte die für Regionen zuständige Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). „Unsere Gemeinden leben davon, dass man sich kennt, dass man sich trifft, dass man einander hilft, wenn man Hilfe braucht und, dass man dann auch wieder einen Ort hat, wo man all das, was man zum Leben braucht vorfindet“, so Köstinger.