26.03.21 Portrait Veronika Aigner
Mathias Eßmeister, noe.ORF.at
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„Menschen im Blickpunkt“

Veronika Aigner: Harte Arbeit am Comeback

Para-Skifahrerin Veronika Aigner fuhr im Weltcup drei Jahre lang von Sieg zu Sieg, bis ihr Erfolgslauf plötzlich gestoppt wurde. Die 18-Jährige kam beim Abfahrtstraining in Saalbach (Salzburg) zu Sturz und verletzte sich schwer. Jetzt arbeitet sie an ihrem Comeback.

Es ist der 31. Jänner 2021, der die Karriere von Veronika Aigner auf den Kopf stellt. Eine kleine Unachtsamkeit beim Abfahrtstraining in Saalbach wird der sehbehinderten Gloggnitzerin (Bezirk Neunkirchen) zum Verhängnis. „Ich weiß nur noch, dass ich beim Sprung in Rückenlage geraten bin. Nach dem Sturz haben mir beide Knie wehgetan“, erzählt die 18-Jährige gegenüber noe.ORF.at.

Schwere Knieverletzungen in beiden Beinen

Im Krankenhaus in Innsbruck kommt wenige Stunden später die niederschmetternde Diagnose: Kreuzband, Seitenband und Meniskus sind in beiden Beinen gerissen. „Nach der Operation war die Enttäuschung groß. Es waren auch einige mentale Tiefs dabei, wo ich viel geweint habe“, gesteht die 17-fache Europacup-Siegerin.

Para-Skifahrerin Veronika Aigner arbeitet an ihrem Comeback

Die erste schwere Verletzung ihrer Karriere stößt Aigner unerwartet von der Erfolgswelle. Im Para-Ski-Weltcup feiert die Niederösterreicherin bis dahin 15 teils überlegene Siege. Außerdem holt sie 2019 die Slalom-Kristallkugel. Im November wird sie zu Österreichs Behindertensportlerin des Jahres gewählt. Jetzt muss sie mit dem ersten Rückschlag umgehen. Und sie tut es mit Humor.

Aigner: „Wenigstens sind gleich beide Beine kaputt“

„Ich war relativ schnell wieder positiv und habe gesagt, bei mir sind wenigstens gleich beide Beine kaputt. So kann man beide gemeinsam wieder auftrainieren“, lacht Aigner. Seit einigen Wochen schwitzt sie täglich für ihr Comeback, macht Kniebeugen und stemmt Gewichte. Physiotherapeut Stefan Holzinger hatte selten eine so ehrgeizige Patientin, wie er sagt.

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Markus Posch
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„Sie ist sehr motiviert und fragt jedes Mal, was sie mehr machen kann, damit sie möglichst schnell in gutem Zustand wieder zurückkehrt“, so Holzinger. Neben der klassischen Physiotherapie absolviert Veronika Aigner auch eine Unterwasser-Therapie, um ihre Knie zu stärken. Der Weg zurück ist lang und hat gerade erst begonnen, doch sie weiß, wofür sich die harte Arbeit im nächsten Jahr lohnen könnte.

Edelmetall als großes Ziel

„Die Paralympics und die Weltmeisterschaft sind natürlich das große Ziel. Mein Traum wäre es, dort auf dem Podest zu stehen“, so Aigner. Unterstützt wird sie bei ihrem Comeback von ihrer Familie, allen voran von ihrer Schwester Elisabeth, die keinen Zweifel hat, dass Veronika bald wieder ganz oben stehen wird: „Ich glaube, sie wird noch sogar stärker als zuvor.“