Knapp 20 Grad zeigte das Thermometer am Fuß der Hohen Wand an, oben waren es immerhin noch 15 Grad. Damit war der Samstag einer der ersten warmen Tage des Jahres. Trotzdem blieb der Besucheransturm, der von manchen befürchtet worden war, aus. Zwar kamen etliche Menschen für einen Tagesausflug auf die Hohe Wand, vor allem aus Wien. Die Coronavirus-Maßnahmen waren dabei aber selten bis nie in Gefahr.
An den Zweimeterabstand zu haushaltsfremden Personen hielten sich beim Lokalaugenschein praktisch alle. Weniger bekannt war allerdings die Ausreisetestpflicht. Viele Ausflüglerinnen und Ausflügler erfuhren erst auf Anfrage von noe.ORF.at von deren Existenz.
„Die Idee finde ich grundsätzlich super, aber wir waren nicht darüber informiert“, sagte etwa ein überraschter Wiener. Er habe deshalb keinen aktuellen Test dabei, zumindest keinen anerkannten. Ähnliches erlebte eine Wienerin, die von der Testpflicht vor ihrem Ausflug auch nichts wusste. „Aber uns wurde unten gesagt, dass wir uns beim Heimfahren testen lassen können. Das werden wir machen.“ Wer keinen Test hat und trotzdem in eine der Kontrollen der Polizei gerät, muss zwar in der Regel keine Strafe zahlen, wird aber zurückgewiesen. Vor der Heimreise muss man den Test dann im Bezirk nachholen.
Anfangs viele ohne Test unterwegs
Von einem Besucheransturm wollte auch Bezirkspolizeikommandant Johann Neumüller nicht reden. Es seien etwa so viele Menschen unterwegs wie sonst auch. Allerdings habe sich die Testdisziplin in den vergangenen Tagen verbessert. „Am Donnerstag, dem ersten Tag, haben wir unmittelbar um 6.00 Uhr in der Früh mit unseren Kontrollen begonnen. Da waren doch einige überrascht, und wir mussten vielen Fahrzeuglenkern die Ausreise verweigern.“ Mittlerweile habe sich das aber herumgesprochen und eingespielt.
Gegenüber noe.ORF.at sprach Neumüller von einem „sehr guten Gesamteindruck“. Es gebe nur selten Beschwerden, allerdings seien die Testkapazitäten in den Gemeinden des Bezirks stark ausgelastet. „Wenn wir Verkehrsteilnehmer anhalten und sie an die nächste Teststraße verweisen, kommt es dort doch zu erheblichen Verzögerungen.“ Oft war das aber offenbar nicht nötig. Von 700 kontrollierten Autofahrern hatten im Bezirk am Samstagvormittag nur etwa 25 keinen Test dabei. Auch bei ihnen blieb es bei der Belehrung. Laut Polizei hat man im Bezirk bisher noch keine einzige Anzeige verzeichnet.