Coronavirus

Niederösterreich will Lockdown nicht verlängern

Ab Donnerstag gilt in der Ostregion ein sechstägiger Lockdown. Wien kündigte nun bereits am Montag eine Verlängerung an, Niederösterreich schließt sich vorerst nicht an. Man hofft, dass neben der „Osterruhe“ auch die bereits gesetzten Maßnahmen greifen.

Am Montag wurde der Oster-„Lockdown“ im Osten in eine erste Verordnung gegossen. Demnach werden in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland von Gründonnerstag bis Dienstag nach Ostern die Geschäfte mit den bekannten Ausnahmen geschlossen. Dazu müssen auch die persönlichen Dienstleister (Friseure etc.), Museen und Zoos wieder für die genannten sechs Tage schließen. Die Ausgangsbeschränkungen, die im Rest des Landes nur nachts gelten, werden im Osten rund um die Uhr wirksam. Für Ein- und Ausreisen braucht es gute Gründe.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) will die Osterruhe bis 11. April verlängern. Das teilte er auf einem neuen Ostregiongipfel mit der Regierung Montagnachmittag mit. Damit folgt der Stadtchef den Empfehlungen der Expertinnen und Experten und von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Ob jetzt die gesamte Ostregion länger zumacht oder nur Wien, ist noch unklar. Das Gesundheitsministerium soll eine größere Lösung für sinnvoll erachten. Niederösterreich und das Burgenland wollen jedoch die Entwicklung im jeweiligen Bundesland noch abwarten.

Mikl-Leitner: „Sinnvoll, Entwicklung genau zu beobachten“

„Schon vor zwei Wochen haben wir in Niederösterreich eigenständig Zusatzmaßnahmen beschlossen – wie etwa verpflichtende Tests für ,K2-Personen’“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). „Erst letzte Woche haben wir uns in Ostösterreich zusätzlich auf die sechstägige Osterruhe verständigt. In den Bezirken Wiener Neustadt und Neunkirchen sinken nach eigens gesetzten Maßnahmen derzeit die Zahlen. Für Niederösterreich ist es daher sinnvoll, diese Entwicklung in den nächsten Tagen weiter genau zu beobachten, bevor heute schon wieder neue Schritte gesetzt werden.“

An den Volksschulen und Kindergärten wird bereits bei einem positiven Test die Klasse bzw. Gruppe gesperrt. Bei der Südafrika-Variante wiederum endet die Quarantäne nicht nach 14 Tagen automatisch, sondern erst bei negativem Test oder einem Infektionsniveau, wo eine Ansteckung praktisch auszuschließen ist. Zudem gibt es ein Vorwarnsystem, wenn eine Gemeinde die Inzidenz von 300 auf 100.000 Einwohner überschreitet.

Seit 13. März 53.000 Ausreisekontrollen in Wr. Neustadt

Die Stadt Wiener Neustadt zog am Montag eine Zwischenbilanz über die Zeit seit der Einstufung als Hochinzidenzgebiet. 53.070 Ausreisekontrollen führte die Polizei seit dem Start am 13. März durch. Seit 11. März wurden laut einer Aussendung 181.620 Tests abgenommen, davon fielen 276 positiv aus. In der am 16. März gestarteten Impfstraße in der Arena Nova wurden bisher 2.924 Impfungen verabreicht, die Kapazität soll nach Ostern verdoppelt werden.

„Wiener Neustadt unternimmt alles, um die Sieben-Tages-Inzidenz so rasch wie möglich zu senken und seinen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie zu leisten“, betonte Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP). Als Reaktion auf die Einstufung als Hochinzidenzgebiet hat die Statutarstadt die Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie ab 11. März der Aussendung zufolge „noch einmal drastisch erweitert“: Seither werde an sieben Tagen die Woche getestet und an vier Tagen geimpft. Mit Sonntag wurden 213 infizierte Personen in Wiener Neustadt registriert, die Sieben-Tages-Inzidenz lag am Montag bei 290,2.

„Als Bürgermeister traue ich mich an dieser Stelle zu sagen: Das, was uns in den letzten Wochen in Wiener Neustadt gelungen ist, macht uns so schnell niemand nach“, sagte der Stadtchef. Innerhalb weniger Tage habe man die Testkapazitäten „ganz massiv aufgestockt und die größte Testoffensive Österreichs gestartet“, zudem wurden die Ausreisekontrollen umgesetzt und der Impfstart in der Arena Nova um drei Wochen vorgezogen.

Seit 13. März kontrolliert die Polizei stichprobenartig bei der Ausreise. Seit vergangenen Donnerstag muss beim Verlassen der Statutarstadt Richtung Bezirk Wiener Neustadt-Land, der ebenfalls als Hochinzidenzgebiet gilt, kein Test mehr vorgewiesen werden. Kontrolliert wurden laut Statistik des Rathauses bisher 33.292 Kfz und 53.070 Personen. Dabei gab es 805 Zurückweisungen, was einem Gesamtwert von rund 1,5 Prozent entspricht, und 14 Anzeigen.