Frau hält alter Frau mit Stock die Hand
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Chronik

Sitzenberg: Vorwürfe gegen Heimbetreuer

Gegen einige Mitarbeiter eines privaten Pflegeheimes in Sitzenberg-Reidling (Bezirk Tulln) werden schwere Vorwürfe erhoben. Bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten ist am Dienstag eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung eingegangen.

„Vor kurzem hat uns eine Sachverhaltsdarstellung aus dem Pflegeheim erreicht“, sagte der Mediensprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten, Karl Wurzer, am Dienstagnachmittag. Er bestätigte damit einen Bericht der „Kronen Zeitung“, wonach entsprechenden Verdachtsmomenten nachgegangen werde. „Derzeit geht es um mögliche Übergriffe auf Pflegebefohlene. Details liegen noch nicht vor“, so Wurzer gegenüber noe.ORF.at.

Staatsanwaltschaft prüft Anfangsverdacht

Die Staatsanwaltschaft prüft, ob ein Anfangsverdacht besteht: „Erst dann entscheiden wir, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.“ Laut Wurzer wurden die Vorwürfe gegen vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Alter zwischen 30 und 45 Jahren erhoben. Mit weiteren Erkenntnissen rechnete der Mediensprecher der Staatsanwaltschaft frühestens am Mittwochnachmittag.

Betrieben wird das private Pflegeheim von der Firma SeneCura. In einer schriftlichen Stellungnahme teilte Unternehmenssprecherin Katrin Gastgeb mit, „dass SeneCura vor einigen Tagen Kenntnis über den Verdacht erlangt hat, dass einzelne Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standortes gegenüber Bewohnerinnen und Bewohnern in herabwürdigender Art und Weise gesprochen und mutmaßlich auch gehandelt haben.“

Interne Untersuchungskommission eingesetzt

Die Unternehmensleitung habe umgehend entsprechende Schritte gesetzt: „Es ist eine interne Untersuchungskommission unter der Führung von Ombudsmann Günther Kräuter eingesetzt worden, die niederösterreichische Patientenanwaltschaft wurde informiert und die von den Mutmaßungen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden mit sofortiger Wirkung freigestellt“, so Gastgeb.

Zusätzlich zur Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft wurden laut SeneCura sowohl die Volksanwaltschaft als auch die Fachaufsicht des Landes Niederösterreich informiert. Die zuständige Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) zeigte sich „zutiefst erschüttert.“

„Ich habe nach Bekanntwerden der Vorwürfe den verantwortlichen privaten Betreiber umgehend aufgefordert, eng mit den zuständigen Behörden zusammenzuarbeiten. Die Anschuldigungen müssen nun rasch und lückenlos aufgeklärt werden.“ Die laufenden Erhebungen dazu seien jetzt abzuwarten, teilte die Landesrätin in einer Stellungnahme mit.