Bildung

Lehrlinge: Weniger Praxis durch Pandemie

Die CoV-Krise stellt Lehrlinge vor Herausforderungen. Denn trotz Lockdowns und vieler geschlossener Betriebe wird die Lehrzeit nicht verlängert. Damit fehlt es vor allem in der Gastronomie und im Tourismus an Praxiserfahrung.

Viele Betriebe bilden auch während der Pandemie Lehrlinge aus, so auch das Gasthaus Bacher in Mautern an der Donau (Bezirk Krems). Die praktische Ausbildung sei durch die geschlossene Gastronomie und die Lockdowns aber ganz anders als vorher, sagt Besitzerin Susanne Dorfer-Bacher gegenüber noe.ORF.at. Den Lehrlingen fehle ein wesentlicher Teil der Praxis. Eine Verlängerung der Lehrzeit gebe es aber nicht.

Trockentraining: Servieren ohne Gäste

Das bestätigte Stefan Gratzl, Leiter der Abteilung Ausbildung in der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Auf Anfrage von noe.ORF.at gab er an, dass derzeit in ganz Österreich keine Verlängerung der Lehrzeit vorgesehen sei. Trotz allem seien die Betriebe während der Krise dazu verpflichtet, die Lehrlinge für den jeweiligen Beruf zu qualifizieren. Dabei würden die heimischen Betriebe unter anderem auf Trockentraining, etwa beim Servieren, oder Schulungsvideos setzen.

In manchen Branche, so Gratzl, könne eine Lehrzeitverlängerung zwar etwas bringen, beispielsweise in der Gastronomie und im Tourismus, in anderen wiederum laufe der Betrieb während der Pandemie ganz normal weiter. Außerdem seien bisher keine entsprechenden Anfragen dazu an die Wirtschaftskammer herangetragen worden. Susanne Dorfer-Bacher fände eine Verlängerung der Lehrzeit um zwei oder drei Monate sinnvoll. Aber auch ohne eine solche versuche man im Landgasthaus Bacher, die Lehrlinge so gut wie möglich in sämtliche Tätigkeiten einzubinden.