Birkenpollen
APA/Roland Schlager
APA/Roland Schlager
Gesundheit

Birken- und Eschenpollen im Anflug

Für Allergiker brechen schwierige Tage an, denn das warme und sonnige Wetter ist ideal für den Pollenflug. In vielen Regionen Niederösterreichs hat die Pollensaison für Eschen begonnen, auch mit Birkenpollen muss vor allem in den Niederungen gerechnet werden.

Eines kann man über die heurige Pollensaison auf jeden Fall sagen: Der langjährige Trend wird sich auch 2021 dahingehend fortsetzen, dass Allergiker mittlerweile beinahe das gesamte Kalenderjahr mit Pollen rechnen müssen. Trotz der längeren Saison gebe es heuer aber die Aussicht auf ein „eher unterdurchschnittliches Pollenjahr“, so Uwe Berger, Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes der MedUni Wien. So habe zuletzt die Hasel ihr Pollenkontingent recht schnell verschossen. Die Erle – auch ein Frühblüher – habe mit der Freisetzung eher später begonnen, und die Mengen seien eher unter dem Durchschnitt geblieben.

Nach dem intensiven vergangenen Jahr dürfte sich auch der starke Problemverursacher Birke heuer von Ende März bis Anfang Mai eher durchschnittlich bis unterdurchschnittlich einstellen. Nicht zu unterschätzen sei jedoch die in etwa zur gleichen Zeit blühende Esche, die in der Rangliste der wichtigsten Allergene hierzulande im Aufholen sei.

Haselpollen
APA/dpa-Zentralbild/Arno Burgi
Besonders die Pollen der Hasel (im Bild) und der Erle machen den Allergikern bereits ab Mitte Jänner zu schaffen, da sie zu den Frühblühern gehören, jetzt beginnt die Zeit der Birke (Bild ganz oben) und Esche

Weiter geht es dann im Jahresreigen mit den jetzt in ihrer Intensität noch nicht genau vorherzusagenden Gräsern (Ende April bis August). Dann folgen Beifuß von Juli bis September und schließlich der hierzulande relative Neueinsteiger, das ursprünglich aus Amerika kommende Ragweed (von Ende Juli bis Anfang Oktober), so Berger.

Positive Auswirkungen durch Mund-Nasen-Schutz

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Positive Auswirkungen auf Pollenallergiker hatte im Vorjahr das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Zuge der Coronavirus-Maßnahmen, Berger mache bei Pollenallergikern einen „eindeutig erkennbaren“ Einfluss des Tragens aus. Erste Auswertungen aus dem Jahr 2020 zeigen, dass trotz eines starken Pollenjahres allergische Symptome im Nasenbereich bei Betroffenen offenbar reduziert waren, die Augen jedoch etwas mehr gelitten haben. In einer Studie wird derzeit der Einfluss des Maskentragens in Österreich, Deutschland, Frankreich und Schweden analysiert.

Gar nicht glücklich zeigte sich der Leiter des Pollenwarndiensts Mitte März bei einer Pressekonferenz mit den Schlüssen aus einer zuletzt mit viel Aufmerksamkeit bedachten Arbeit von Forschern der Technischen Universität München und des Helmholtz Zentrums München im Fachmagazin „PNAS“ – mehr dazu in Mehr Infektionen bei starkem Pollenflug (science.ORF.at; 9.3.2021).

Demnach kann starker Pollenflug das Coronavirus-Risiko erhöhen. Dieser Schluss ist „unseres Erachtens falsch und zu eng gedacht“, so Berger. Es gebe auch Studien, die zeigen würden, dass Pollen mit Viren nicht „beladbar“ sind, so der Experte, der die Arbeit in „PNAS“ „eher als Effekthascherei“ interpretierte.