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APA/HERBERT PFARRHOFER
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Wirtschaft

Arbeitslosengeld in Krise seltener gestrichen

Das Klischee vom faulen Arbeitslosen stimmt laut Arbeitsmarktservice (AMS) nicht: Das Arbeitslosengeld musste 2020 weniger oft gestrichen werden als noch im Jahr davor. Das AMS führt das auf den Rückgang des Stellenangebots in der CoV-Krise zurück.

Im Vergleich zu 2019 ging das Stellenangebot beim AMS Niederösterreich im Jahr 2020 um knapp elf Prozent zurück. Nachdem es weniger Jobs zu vermitteln gab, musste auch das Arbeitslosengeld seltener gestrichen werden. Exakt 7.194 Mal wurde in Niederösterreich die Auszahlung des Arbeitslosengeldes bzw. der Notstandshilfe gestoppt. Das ist ein Minus von 36,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, österreichweit waren es 29,8 Prozent weniger.

Das Arbeitslosengeld wird etwa gestrichen, wenn man bei Schulungen unentschuldigt fehlt oder kein Interesse daran zeigt, einen neuen Job zu ergattern, etwa indem Vorstellungsgespräche vereitelt, Schulungsmaßnahmen verweigert werden oder wenn man sich als Arbeitssuchender für offene Stellen nicht bewirbt.

Arbeitsverweigerer generell in der Minderheit

Generell handle es sich bei den Arbeitsverweigerern aber ohnehin um eine Minderheit, heißt es beim AMS. Das Klischee vom faulen Arbeitslosen stimme so nicht, der Großteil wolle arbeiten und sei bemüht, einen neuen Job zu finden.

„Konsequente Vermittlung ist und bleibt weiterhin vorrangiges Ziel im AMS“, so Landesgeschäftsführer Sven Hergovich, „immerhin haben im letzten Jahr – trotz Krise – 88.500 jobsuchende Niederösterreicherinnen und Niederösterreich wieder eine Arbeit aufgenommen. Im Jänner und Februar dieses Jahres waren es bereits über 14.500.“