Die Dreharbeiten für das Windrad-Festival finden derzeit unter strengen CoV-Sicherheitsmaßnahmen auf drei Windrädern in Niederösterreich und Wien statt. Den Anfang machte der Energieforschungspark Lichtenegg. Dort legten DJs sowie Elektromusiker rund um DelaDap (im Bild oben) und Camo & Krooked in der Aussichtsplattform des Windrads in 65 Metern Höhe auf.
„Die Möglichkeit, auf einem Windrad zu spielen, hat mich neugierig gemacht“, sagte Stani Vana von der Musikgruppe DelaDap im Gespräch mit noe.ORF.at. „Es ist ein Hochgefühl, hier aufzulegen.“ Auch das Duo Camo & Krooked ist froh, beim Windrad-Festival dabei zu sein: „Wir beide sind große Fans von grüner und erneuerbarer Energie.“ Das Festival wird von der Interessengemeinschaft Windkraft (IGW) und dem Unternehmen Coactivarts veranstaltet.
Musik mit Windrad- und Windgeräuschen
Für das Windrad-Festival, das am 30. April in einem Onlinestream gezeigt wird, wurden DJs und Producer dazu aufgerufen, elektronische Musikstücke mit deutlichem Wind- und Windkraft-Bezug zu kreieren. Die IG Windkraft stellte dafür entsprechende Sounds und Geräusche zur Verfügung. Laut IGW-Obmann Fritz Herzog sei es nicht leicht gewesen, die leisen Windradgeräusche einzufangen. Nebengeräusche von Autos und Vögeln mussten etwa entfernt werden. Das sei aber auch ein Beweis für die strengen Schallregelungen, die man erfülle, so Herzog.
Die Idee für das Festival entstand im vorigen Herbst. Man habe überlegt, wie die Windbranche der am Boden liegenden Veranstaltungsbranche helfen könnte, sagte Martin Jaksch-Fliegenschnee von der IG Windkraft gegenüber noe.orf.at. Schließlich habe man sich dafür entschieden, gemeinsam mit DJs ein Festival zu organisieren, um ihnen trotz der Coronavirus-Krise eine Bühne bieten zu können.
Insgesamt wurden 90 Musikstücke eingereicht. Damit seien alle Erwartungen übertroffen worden, zeigt sich der Geschäftsführer der IG Windkraft, Stefan Moidl, zufrieden. Eine Jury, in der neben bekannten DJs und Musikern wie Camo & Krooked, Stani Vana von DelaDap und Therese Terror auch die ORF- und FM4-Moderatorin Alexandra Augustin vertreten war, kürte Patrick Minichberger aus Reith (Bezirk Neunkirchen), der als DJ Coccuma auftritt, und TheRealSlimEdi aus Oberösterreich ex aequo zu den Siegern. Das Weinviertler Produzentenduo Schickimicki Club belegte den dritten Platz.
Windrad als Eventkulisse
Die 18 Jahre alte Windkraftanlage in Lichtenegg wird übrigens nicht zum ersten Mal für ein Event genutzt. Auf der Aussichtsplattform, die auch für Besucher geöffnet ist, fand 2019 bereits ein Marathonlauf statt. Im vergangenen Jahr turnte Akrobatikkünstlerin Stefanie Millinger auf einem der Flügel des Windrads.
Das Windrad im Energieforschungspark Lichtenegg bietet auch einen seltenen Ausblick. Um diesen selbst genießen zu können, muss man 300 Stufen hochsteigen. Weltweit gibt es, nach Angaben der IGW, nur acht Windräder mit Aussichtsplattformen. Zwei davon stehen in Niederösterreich – jenes in Lichtenegg und eines in Bruck an der Leitha.