Im Barrique ausgebaute Weine – also Weine, die in Eichenfässern gelagert werden – sind weltweit wieder gefragt. „Speziell in den vergangenen 20 Jahren sind die Winzer wieder verstärkt auf Eichenfässer zurückgekommen, um ihre Weine in hoher Qualität auszubauen“, erzählt Paul Schneckenleitner, der mit seinen zwei Brüdern das Familienunternehmen in Waidhofen an der Ybbs führt.
Dieser Trend kurbelt auch das Geschäft wieder kräftig an. Der Betrieb – einer der größten Fassbindereien Österreichs – konnte damit auch die wirtschaftlich schwierigen Zeiten der 1980er-Jahre hinter sich lassen, als auch Plastik- und Stahltanks modern waren. Heute sind die Auftragsbücher voll, die Kunden müssen lange Lieferzeiten in Kauf nehmen. Pro Jahr werden etwa 100 Fässer in unterschiedlichen Größen hergestellt.
Exportquote liegt bei fast 70 Prozent
Die Eichenfässer werden an mehr als 400 Kunden aus Italien, Portugal, Neuseeland, Deutschland oder Kalifornien exportiert. „Das Geschäft wird oft über Mundpropaganda gemacht. Die Winzer aus Niederösterreich sind weltweit vernetzt, und so sind wir mittlerweile auf einem internationalen Markt tätig“, schildert Schneckenleitner.
Beim Holz setzt man überwiegend auf heimische Qualität. Die Eichen kommen vom Manhartsberg oder aus dem Ybbstal. „Die Eichen sind oft weit über 120 oder 150 Jahre alt, bevor sie geschlägert werden. Die Bäume sollten langsam gewachsen sein, das zeichnet ihre Qualität aus“, erklärt der Fassbinder. Bis ein 5.000 Liter Eichenfass fertig ist, dauert es mehrere Wochen.
Betrieb sucht laufend Mitarbeiter
In Österreich gibt es nur noch wenige Fassbindereien. Schneckenleitner führt das Unternehmen mit seinen Brüdern bereits in fünfter Generation. Derzeit sind 20 Mitarbeiter im Betrieb beschäftigt, darunter vier Lehrlinge.
„Die Nachfrage nach unseren Eichenfässern ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Unser größtes Problem ist derzeit, Personal zu finden. Wir freuen uns über jeden, den das Fassbinden interessiert“, sagt der Firmenchef.