Politik

FPÖ-Kritik an Impfung für Asylwerber

Asyllandesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) kritisiert die Reihung im nationalen Impfplan. Demnach werden Bewohner von Gemeinschaftsunterkünften wie etwa Asylwerber bevorzugt. Das nationale Impfgremium sieht „gute Gründe“ dafür.

Laut dem nationalen Impfplan fallen „Bewohnerinnen und Bewohner sowie Tätige in Gemeinschaftsunterkünften, und in engen/prekären Lebens- und/oder Arbeitsverhältnissen“ derzeit unter Priorität drei. Davon sind etwa Asylwerber in Unterkünften des Landes bzw. des Bundes umfasst, genauso wie Gefängnisinsassen und Obdachlose. Sofern Menschen, die in diese Kategorie fallen, wollen, werden sie bei der Impfung gegen das Coronavirus bevorzugt.

Der Impfplan müsse deshalb sofort umgestellt und „die ohnehin zu gering gelieferten Impfstoffe allen impfwilligen Österreichern zur Verfügung gestellt" werden, fordert Asyllandesrat Gottfried Waldhäusl in einer Aussendung. Asylwerber dürften erst danach an die Reihe kommen. „Einmal mehr zeigt sich deutlich die klare Bevorzugung von Asylwerbern durch die Bundesregierung, während unsere Landsleute auf der Warteliste stehen“, so Waldhäusl.

Impfgremium: Infektionsrisiko in Unterkünften höher

Dieser Darstellung widerspricht Karl Zwiauer, Mediziner und Mitglied des nationalen Impfgremiums. Die Reihung sei auf Basis epidemiologischer und wissenschaftlicher Daten erfolgt und „nicht, um spezielle Gruppen zu bevorzugen“. Jedoch sei das Infektionsrisiko in Gemeinschaftsunterkünften bzw. an Orten, wo Menschen auf engem Raum zusammen wohnen oder arbeiten müssen, deutlich höher.

„Ist dort also jemand infiziert, überträgt sich das Virus schnell auf andere“, erklärt Zwiauer, und solch ein Cluster könnte letztlich auch wieder ganze Regionen betreffen. Die Priorisierung sei somit auch „für die gesamte Bevölkerung sinnvoll“. Der Experte spricht sich daher für ein Beibehalten der Impfreihenfolge aus.