Osterhase vor Geschäft
APA/Herbert Pfarrhofer
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Coronavirus

Bevölkerung hält sich an „Oster-Lockdown“

Die Bevölkerung in der Ostregion hat sich bisher weitgehend an die „Osterruhe“ gehalten. Die Polizei musste kaum Ausgangssperren einmahnen, was angesichts der frühsommerlichen Temperaturen durchaus überraschend war.

Auch am Karfreitag war draußen vergleichsweise wenig los, wie ein Rundruf der Austria Presse Agentur (APA) ergab. Es habe an den vergangenen beiden Tagen deutlich weniger Beanstandungen gegeben als zu Beginn der Woche, hieß es aus dem Innenministerium. „Die Leute halten sich an die Regelungen, es funktioniert aus Sicht der Behörden bisher gut“, meinte ein Sprecher. Selbstverständlich fänden weiterhin laufend Kontrollen statt.

In Niederösterreich wurden am zweiten Tag des Lockdowns weiterhin keine außergewöhnlichen Vorfälle verzeichnet. Die Einhaltung der Covid-Bestimmungen werde auch über das Osterwochenende verstärkt kontrolliert, kündigte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner an – mehr dazu in CoV: Polizei setzt auf Stichprobenkontrollen (noe.ORF.at; 1.4.2021).

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Fußgängerzone Krems
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In der Fußgängerzone in Krems war am Gründonnerstag und Karfreitag vergleichsweise wenig los
Fußgänger bei einem Verkaufsstand
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Einzelne Geschäfte versuchen zumindest ein wenig „Laufgeschäft“ zu machen
Fußgänger in der Fußgängerzone in Krems
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Die Bevölkerung hält sich weitgehend an die Maßnahmen, heißt es seitens der Polizei
ein offenes und ein geschlossenes Geschäft in der Fußgängerzone in Krems
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Der Handel muss im Lockdown geschlossen bleiben, Lebensmittel dürfen verkauft werden
leere Sitzmöglichkeiten
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Auch die Sessel in der Gastronomie bleiben vorerst leer
Ostermarkt in Krems
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Der Andrang am Ostermarkt hielt sich ebenfalls in Grenzen
Der Treppelweg bei der Donau in Krems
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Am Treppelweg bei der Donau in Krems waren nur wenige Menschen unterwegs
Fahrradfahrer am Treppelweg bei der Donau in Krems
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Nur einige Radfahrer nutzten die frühsommerlichen Temperaturen für einen Ausflug

Bezirk Scheibbs wieder mit Inzidenz von über 400

In der Ostregion lagen am Freitagnachmittag drei Bezirke bei der Sieben-Tage-Inzidenz über 400. Im westlichen Niederösterreich waren das die Bezirke Scheibbs mit 446,7 und Melk mit 452,7. Melk war damit sogar österreichweiter Spitzenreiter. Oberwart im Burgenland hatte eine Sieben-Tage-Inzidenz von 411,5 je 100.000 Einwohner.

An sich wären bei einer länger als sieben Tage anhaltenden Inzidenz von über 400 Ausreisetests beim Verlassen des betroffenen Bezirks vorgesehen. Scheibbs ist knapp daran vorbeigeschrammt. Der Bezirk lag seit 25. März permanent über 400 – just am 1. April, dem ominösen siebenten Tag, fiel man knapp unter 400. Damit wurde die Verordnung des Gesundheitsministeriums nicht schlagend, die Ausreisebeschränkungen nötig gemacht hätte. 24 Stunden später lag der Bezirk Scheibbs allerdings wieder deutlich über 400.

Auch in Wien bestätigte die Landespolizeidirektion den Eindruck, den man am Donnerstag bei einem Rundgang durch die Innenstadt gewonnen hatte. „Es war prinzipiell ruhig. Es war nicht sehr viel los“, hielt eine Sprecherin fest. An den beliebten Plätzen in der City und am Donaukanal hätten sich deutlich weniger Menschen als vor dem Lockdown gezeigt.

Wo sich Grüppchen bildeten oder die lokal begrenzte FFP2-Maskenpflicht nicht eingehalten wurde, „haben wir auf Dialog gesetzt, und in den allermeisten Fällen hat der Dialog auch gefruchtet“. Einige Personen hätten noch nicht gewusst, dass seit Donnerstag an bestimmten Orten im Freien Maskenpflicht gilt: „Diese wurden belehrt.“

„Kurze, harte Lockdowns“ am sinnvollsten

Strenge Kontaktbeschränkungen gehören zu den wirksamsten CoV-Maßnahmen, wie eine Studie der Universität Oxford zeigt. Die Maßnahmen wirkten immer noch, allerdings weniger als bei der ersten Welle, so der Komplexitätsforscher Peter Klimek am Freitag im Ö1-Morgenjournal mit Bezug auf die Studie. Am besten seien harte und kurze Lockdowns – auch gegen die Pandemiemüdigkeit.

Was kann der Lockdown bewirken?

Auch wenn es den Effekt der Pandemiemüdigkeit gebe, sei es nicht sinnlos, weiter Maßnahmen zu ergreifen, so Klimek. Die Präventionskonzepte, wie sie etwa an Schulen quer durch Europa erarbeitet wurden, zeigten sehr wohl eine Wirkung. Lange, weiche Lockdowns seien nicht sinnvoll, da sie pandemiemüde machten, so der Komplexitätsforscher. Es sei besser, sie hart und kurz anzusetzen. „Kurz deshalb, damit man nicht in die Pandemiemüdigkeitsfalle kommt, und hart deswegen, damit man in einer kurzen Zeitspanne einen möglichst großen Effekt hat“, so Klimek – mehr dazu in news.ORF.at.