Politik

Diskussion um Impfdosen: „Entbehrlich“

Die Verteilung von Impfdosen zwischen den Bundesländern hat zu Diskussionen geführt. Wiens Patientenanwältin will Impfdosen zurück, die an in Wien arbeitende Pendler verimpft wurden. Niederösterreich weist die Forderung als „entbehrlich“ zurück.

In Wien wurden bereits viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsbereichs geimpft. Allerdings kommt jede siebente Person (15 Prozent) nicht aus der Bundeshauptstadt, sondern aus einem anderen Bundesland, vor allem aus Niederösterreich.

Wenn Pendler in Wien geimpft werden, sollten diese Dosen von den jeweiligen Bundesländern zurückgegeben werden, forderte Wiens Patientenanwältin Sigrid Pilz, „denn wir bekommen die Impfdosen nach Anzahl der Hauptwohnsitze“ – mehr dazu in Pilz will Pendler-Impfdosen zurück (wien.ORF.at; 1.4.2021).

„Impfung schützt auch Menschen im beruflichen Umfeld“

Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) lehnt die Forderung jedoch ab. Mitarbeiter in Gesundheitsberufen würden prioritär geimpft und zwar dort wo sie arbeiten. „Das ist auch gut so, weil dadurch nicht nur die Geimpften selbst, sondern auch Menschen aus ihrem beruflichen Umfeld vor Infektionen besser geschützt sind“, sagt Königsberger-Ludwig. In dieser Frage sei man „mit Wien bestens abgestimmt“.

Die Diskussion darüber hält Königsberger-Ludwig zudem für mehr als „entbehrlich“: „Wenn andere in diesem Vorgehen eine ungerechte Verteilung des Impfstoffes sehen, muss man das auf Bundesebene klären.“

Einigung auf Imfpstoffverteilung

Die EU-Staaten haben im Streit um die Verteilung von Impfdosen eine Einigung erzielt. Österreich erhält knapp 200.000 zusätzliche Dosen, macht aber beim Solidaritätsausgleich unter den Staaten nicht mit.

Kritik an den Aussagen der Wiener Patientenanwältin kommt auch von Notruf Niederösterreich. Demnach würden auch in Niederösterreich zehntausende Menschen geimpft, die hier arbeiten, aber in anderen Bundesländern wohnen.

Weitere Termine für Pädagogen freigeschaltet

Am Freitag wurden in Niederösterreich weitere Impftermine für Pädagogen und andere im Bildungsbereich tätige Personen freigeschaltet. Die Online-Anmeldung bezieht sich laut einer Aussendung auf Zeit-Slots ab Mitte April. Eine hohe Zahl an Registrierungen wurde erwartet. Bereits zu Jahresbeginn waren 10.500 Pädagogen immunisiert worden, blickten die Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Ulrike Königsberger-Ludwig zurück.

„Die Zahlen der bereits geimpften Pädagoginnen und Pädagogen der ersten Tranche zeigen deutlich, wie hoch die Impfbereitschaft in den Bildungseinrichtungen ist“, wurden die beiden Politikerinnen zitiert. Immunisiert werden soll in dieser Phase in den niederösterreichischen Impfzentren sowie durch niedergelassene Ärzte. Eine Buchung umfasst jeweils Termine für die erste und zweite Injektion.