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Pixabay/elkimellito
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Coronavirus

„Lollipoptests“: Einer von 179 war positiv

In Niederösterreich haben am Dienstag in fünf Kindergärten die „Lollipoptests“ begonnen. Damit will man CoV-Infektionen im Kindergartenbereich früher erkennen. 179 Tests wurden am ersten Tag durchgeführt, nur ein Ergebnis war positiv.

Es habe viele gute Rückmeldungen gegeben, die Akzeptanz für die „Lollipoptests“ sei hoch, hieß es am Dienstagnachmittag seitens des Landes zum Start des Pilotprojekts. In den fünf Landeskindergärten in Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach), Thaya (Bezirk Waidhofen an der Thaya), Neumarkt an der Ybbs (Bezirk Melk), Neunkirchen und Weigelsdorf (Bezirk Baden) werden insgesamt 418 Kinder betreut. Derzeit seien aber – wegen des Lockdowns – weniger Kinder in den Einrichtungen.

In diesen fünf Landeskindergärten bekommen die Kinder seit Dienstag am Eingang „Lollipoptests“. Sie erinnern optisch ein bisschen an Zahnbürsten und sollen im Mund wie ein Schlecker hin- und herbewegt werden. Bei der Vorstellung des Pilotprojektes versprachen die beiden zuständigen Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ), dass die neuen Tests besonders kinderfreundlich seien.

Bei Erfolg Einsatz in allen Kindergärten denkbar

Geplant ist der Einsatz der neuen Tests für die Dauer von acht Wochen, nach zwei Wochen wird evaluiert. „Falls die ‚Lollipoptests‘ gut angenommen wurden, werden wir die Ausrollung des Testverfahrens für Kindergärten in ganz Niederösterreich auch vor Ende des Piloten vorantreiben“, kündigte Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig an.

Getestet werden soll jeweils am ersten Kindergartentag der Woche und ein zweites Mal zwei Tage später, erklärte Bildungslandesrätin Teschl-Hofmeister. „An den Testtagen bekommen die Kinder bei der Übergabe am Morgen vor dem Betreten der Gruppenräume einen Lollipop. Die anschließende Auswertung erfolgt durch das Kindergartenpersonal.“ Innerhalb von 15 Minuten sollte das Ergebnis vorliegen. Erprobt werden die Handhabung als auch die Genauigkeit und die Akzeptanz sowie das weitere Prozedere bei positiven Tests.

Lollipop-Test
ORF
Nach „Nasenbohrtests“ kommen „Lollipoptests“. Optisch erinnern sie an Zahnbürsten.

Testlauf mit bis zu 440 Kindern

In einem ersten Schritt haben über die fünf teilnehmenden Landeskindergärten etwa 440 Kinder die Möglichkeit, an dem Projekt teilzunehmen. Wie viele Proben letztlich zusammenkommen, hängt aber auch von zwei anderen Faktoren ab. Zum einen bleibt abzuwarten, wie viele Kindergartenkinder während des verlängerten Lockdowns zur Betreuung in die Gruppen gebracht werden. Im Büro von Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister rechnet man nach den Erfahrungen der letzten Lockdowns mit etwa drei Viertel der Kinder. Zum anderen hoffen die Projektverantwortlichen, dass sich möglichst alle Eltern bereiterklären, dass ihre Kinder an dem Pilotprojekt teilnehmen dürfen.

„Mit den Testungen kann es gelingen, Infektionsherde möglichst rasch zu erkennen und damit sowohl die Pädagoginnen und Pädagogen als auch die Kindergartenkinder und ihre Familien bestmöglich vor einer Erkrankung zu schützen“, sagten die beiden Landesrätinnen. Sie appellierten an die Eltern, diese Möglichkeit wahrzunehmen und damit dazu beizutragen, den Kindergartenalltag für alle Beteiligten „so sicher wie möglich zu gestalten“.