Den Apfel- oder Kirschbäumen, die noch nicht zu blühen begonnen haben, macht der aktuelle Kälteeinbruch nichts aus. Bei den Marillen ist das anders. Die Bäume stehen seit Tagen in Vollblüte. Die kommenden frostigen Nächte könnten kritisch werden, sagt Franz Reisinger, Obmann der Wachauer Marillenbauern.
„Die Nacht von Donnerstag auf Freitag soll frostig, windstill und sternenklar werden. In einigen Marillengärten könnte es zu Frostschäden kommen“, befürchtet er. „Ein paar Stunden halten die Blüten minus drei bis minus fünf Grad aus, aber länger nicht“, so der Marillenbauer. In seinem Marillengarten unterhalb der Burgruine Aggstein (Bezirk Melk) sind bereits Heizöfen aufgestellt.
„Sie funktionieren wie Kachelöfen“, erklärt Reisinger. „Wir befüllen sie mit Holz und zünden dieses an. Die Tonne wird sehr heiß und gibt an die Blüten Strahlungswärme ab. So wird die Blüte gewärmt und erfriert nicht.“ Falls die Nächte zu kalt werden, will man die Marillengärten so „beheizen“.
Gemüsepflanzen halten Frost besser aus
Nicht nur die Marillenbauern, auch viele Hobbygärtner beobachten die Wettervorhersage derzeit genau. Denn viele haben schon Salat-oder Kohlrabipflanzen ausgesetzt. Sie halten den Frost besser aus als die Marille. „Diese Pflanzen sind schon so gezüchtet, dass sie frostige Nächte gut überstehen“, sagt Gärtnermeister Albert Fries aus Krems.
„Wer möchte, kann über die Pflanzen ein Vlies oder ein altes Leintuch legen,“ so der Gärtner. Aber: „Auf keinen Fall sollte man eine Plastikfolie verwenden.“ Auch für Oleander oder Palmen sei es kein Problem, wenn es auf minus drei oder vier Grad abkühle. „Man kann sie an die Hausmauer stellen, dann sie sie auf jeden Fall geschützt“, rät Albert Fries.