Coronavirus

Ausreisetests für Bezirk Scheibbs starten

Im Bezirk Scheibbs gilt ab Freitag eine Hochinzidenzgebietsverordnung, in der Ausreisekontrollen vorgesehen sind. Die 7-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag zum siebenten Mal in Folge über der kritischen Marke von 400.

Die 7-Tage-Inzidenz lag am Donnerstag bei 437,1 und damit eine Woche lang über der Marke von 400. Ab dieser Marke sieht ein Erlass des Gesundheitsministeriums weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus vor, darunter Ausfahrtsbeschränkungen. Wie schon in den Bezirken Wiener Neustadt und Neunkirchen sowie in der Stadt Wiener Neustadt gibt es ab Freitag auch in Scheibbs Ausreisekontrollen an den Ausfahrtsstraßen.

Wer den Bezirk verlassen will, muss ab Freitag entweder einen negativen Antigen-Test mitführen, der nicht älter als 48 Stunden ist, oder einen PCR-Test, der maximal 72 Stunden alt ist. Keinen Test brauchen Menschen, die in den vergangenen sechs Monaten infiziert waren und eine ärztliche Bestätigung haben bzw. einen Nachweis über neutralisierende Antikörper für einen Zeitraum von drei Monaten haben. Die Kontrollen sollen laut Verordnung der Bezirksbehörde stichprobenmäßig erfolgen.

Keine Maßnahmen für Bezirk Melk

Der Bezirk Melk, zuletzt sechsmal in Folge über 400, lag am Donnerstag bei 356,8 und bekommt somit keine Hochinzidenzgebietsverordnung. Werte über 300 wurden am Donnerstag weiters für die Bezirke Amstetten (321,8) und Gmünd (300,9) gemeldet. Die Stadt Wiener Neustadt (272,8), der Bezirk Wiener Neustadt (251,6) und der Bezirk Neunkirchen (245,5), wo bereits Ausreisekontrollen stattfinden, waren durchwegs unter 300.

In Niederösterreich sind am Donnerstag nach Angaben von Bernhard Jany von der Landesgesundheitsagentur (LGA) 123 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen behandelt worden. Am Mittwoch wurde mit 126 ein neuer Höchststand verzeichnet. Im Bundesland sind zudem 365 CoV-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden. Die Gesamtzahl der Todesfälle ist nach Angaben aus dem Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) um neun auf 1.604 gestiegen. 16.120 Kontaktpersonen befanden sich in Quarantäne. Das waren um 751 weniger als am Mittwoch.

Kritik von FPÖ und SPÖ

Die FPÖ Niederösterreich forderte am Donnerstag das „Ende sinnloser Bezirksabriegelungen“ und betonte in einer Aussendung: „Wozu riegelt die ÖVP den nächsten Bezirk ab, wenn sowieso landesweite Ausgangssperren gelten und unsere Landsleute ihr Zuhause nur mehr aus vier Gründen verlassen dürfen?“ Das sei eine „einzige sinnlose Schikane“, so der Scheibbser FPÖ-Bezirksparteiobmann Reinhard Teufel.

Die SPÖ Niederösterreich bezeichnete am Donnerstag die Regeln des Gesundheitsministeriums zur Pandemiebekämpfung als „absurd“. „Statt die Bekämpfung großer Cluster, die amtlich bekannt sind, ins Visier zu nehmen, wird jetzt die gesamte Bevölkerung eines der flächenmäßig größten Bezirke Niederösterreichs in bürokratische Geiselhaft genommen“, so Franz Schnabl, Landesparteivorsitzender der SPÖ Niederösterreich und Landeshauptfrau-Stellvertreter, und Nationalrat Alois Schroll (SPÖ) in einer gemeinsamen Aussendung.