Wirtschaft

Betriebe stellen trotz CoV mehr Lehrlinge ein

Eine Studie unter heimischen Betrieben brachte im Vorjahr noch einen düsteren Ausblick. Die Befragten rechneten mit etwa 15 Prozent weniger Lehrstellen. Eine aktuelle Auswertung zeigt aber, dass die Zahl der Lehrlinge trotz Krise sogar leicht anstieg.

Ende 2020 waren in Niederösterreich 16.943 Lehrlinge in Ausbildung – um 132 Jugendliche mehr als ein Jahr zuvor. Und das, obwohl die Pandemie viele Unternehmen im Vorjahr schwer getroffen hat. Doch „diese Zahlen beweisen, dass unser Gegensteuern gegen den Abwärtstrend bei den Lehrlingszahlen gegriffen hat“, betonen die Präsidenten der Wirtschafts- und Arbeiterkammer, Wolfgang Ecker und Markus Wieser.

Die Sozialpartner initiierten beispielsweise zuletzt auch eine virtuelle Berufsorientierung, forcierten gemeinsame Berufsorientierungs-Drehscheiben in den Bezirken sowie eine starke Werbeoffensive für das Image der Lehre. „Wenn diese Krise vollständig überwunden ist, werden die Unternehmen jede Facharbeiterin und jeden Facharbeiter benötigen, um wieder durchstarten zu können", betont Ecker.

Forderung nach Schulfach

Als nächster Schritt sei wichtig, das Schulfach „Berufsorientierung, soziale Kompetenzen und Gesellschaftskunde“ in den Mittelschulen bzw. in der Unterstufe verpflichtend einzuführen, fordert Wieser, um „die persönlichen Begabungen und Talente auch zu den passenden weiterführenden Ausbildungen nach der Pflichtschule zu führen“ – mehr dazu in Sozialpartner für Berufsorientierung in Schule (noe.ORF.at; 15.10.2020). Schließlich gibt es mehr als 200 Lehrberufe.

Neben dem Anstieg bei den Lehrlingszahlen gab es im Vorjahr auch eine Steigerung bei den Betrieben, die Lehrlinge ausbilden. Ende 2020 beteiligten sich 5.847 Unternehmen, um 49 mehr als Ende 2019. Damit konnte die „erfolgreiche Entwicklung“ seit dem Tiefststand 2017 mit 5.602 betrieblichen Ausbildungsstandorten trotz Corona-Pandemie fortgesetzt werden, wurde in einer Aussendung betont.