Verkehr

Hälfte aller tödlichen Radunfälle mit E-Bikes

Viele sind seit Beginn der Pandemie von den öffentlichen Verkehrsmitteln auf das Fahrrad umgestiegen oder fahren auch in ihrer Freizeit mehr mit dem Rad. Damit steigen auch die Unfallzahlen, besonders viele Unfälle ereignen sich mit E-Bikes.

Im Jahr 2019 verunglückten auf Österreichs Straßen insgesamt 8.167 Radfahrer, davon 33 tödlich. 2020 gingen die Verkehrsunfallzahlen bei allen Verkehrsmitteln zurück, außer bei den Radfahrern. Hier gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg bei den Todesfällen um 21 Prozent und bei den Verletzten (von Jänner bis September) um 17 Prozent, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV).

In Niederösterreich starben im Vorjahr neun Personen durch Radunfälle, fünf waren mit einem Rad mit Elektroantrieb unterwegs. Das sei allgemein auffällig, so Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheitsforschung im KFV. Von österreichweit 40 tödlich verunglückten Radfahrern waren im vorigen Jahr 19 mit einem E-Bike unterwegs.

75 Prozent der Radfahrer fühlen sich nicht sicher

Klaus Robatsch spricht sich für einen Ausbau der Radwege aus, um den Verkehr sicherer zu machen: „Weitere sinnvolle Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit für Radfahrer sind Ausweitungen von Tempo-30-Zonen im Ortsgebiet, der Bau von eigenen Radfahranlagen und die Einhaltung eines Seitenabstands beim Überholen von Radfahrern von 1,5 Meter innerorts und zwei Meter außerorts.“ Im Bereich von Radfahrerüberfahrten muss man mit einem Pkw langsamer fahren, so das KFV. Es gilt eine Annäherungsgeschwindigkeit von zehn km/h.

Auf baulich von der Fahrbahn getrennten Radwegen fühlen sich Radfahrer am sichersten, wie eine Befragung des KFV unter 1.200 Personen ergab. Am unsichersten fühlen sie sich im Mischverkehr mit Autos bei einer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h und bei Radwegen, die gegen Pkw-Einbahnen verlaufen. Am meisten fürchten Radfahrerinnen und Radfahrer Überholmanöver von Autos, Unachtsamkeit und übersehen zu werden. Allgemein gesehen fühlen sich drei von vier Radfahrern im Straßenverkehr „gelegentlich“ unsicher.