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APA/dpa/Caroline Seidel
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RELIGION

Erstkommunionsfeiern auch heuer anders

Im Mai wird in der katholischen Kirche üblicherweise mit vielen Kindern und Jugendlichen die Erstkommunion oder die Firmung gefeiert, in der evangelischen Kirche die Konfirmation. Allerdings sind die Vorbereitungen wegen der Coronavirus-Pandemie schwierig.

Heuer dürfen kirchliche Feiern, wie die Erstkommunion, die Firmung oder die Konfirmation unter Einhaltung strenger Richtlinien stattfinden. Schwierig sind aber die Vorbereitungen, weil persönliche Treffen in den Pfarren nicht erlaubt sind, sagt der St. Pöltner Dompfarrer Josef Kowar. „Gerade diese Feiern sind aufgebaut auf Gemeinschaft, und genau dieses Element ist nicht möglich. Bei der Vorbereitung zur Erstkommunion haben wir bis jetzt das dritte Konzept erarbeitet, um diese Kinder und ihre Familien zu begleiten.“

Viele Betroffene wollen Feier lieber verschieben

In den 422 Pfarren der Diözese St. Pölten wurden 2019 insgesamt noch 4.500 junge Menschen gefirmt. 2020 waren es wegen der Coronavirus-Pandemie nur mehr 1.652. Auch heuer ist zu erwarten, dass viele Familien diese kirchlichen Feiern verschieben wollen. „Bei der Erstkommunionvorbereitung haben wir leider auch einige Familien verloren, die natürlich möchten, dass dieses Fest im traditionellen Sinn gefeiert wird. Die Frage ist nur, auf welches Datum man diese Feier verschieben soll, denn Corona wird uns noch länger begleiten“, ist der Dompfarrer überzeugt. Die älteren Kinder, also die Firmlinge, könne man gut mit Online-Vorbereitungsstunden erreichen, bei den Kleineren, die sich auf die Erstkommunion vorbereiten, sei das schwieriger, so Kowar. Da seien auch die Eltern gefordert, die Kinder gut auf die Feier einzustimmen.

Auch in der evangelischen Kirche ist die Zahl der Konfirmationen im Vorjahr wegen der Coronavirus-Pandemie zurückgegangen. 2019 wurden in den 28 Pfarren der evangelischen Kirche in Niederösterreich insgesamt noch 291 junge Menschen konfirmiert, 2020 waren es nur mehr 213. Auch heuer bemerkt man, dass einige Familien zögern, den Konfirmationstermin wahrzunehmen, sagt die Gemeindereferentin der Evangelischen Kirche in St. Pölten, Franciska Kutsam. „Es gibt einige wenige, die gesagt haben, sie möchten das heuer nicht machen, vor allem deshalb, weil der persönliche Kontakt fehlt – und das merken wir auch.“

In der Evangelischen Kirche in St. Pölten wurde der Konfirmationstermin im Mai bereits auf Herbst verschoben. „Wir haben das letztes Jahr schon gemacht und damit ganz gute Erfahrungen erzielt. Die Konfirmation und der Gottesdienst haben draußen stattgefunden, weil wir da mehr Platz hatten. Wir können dann gemeinsam singen, was in den geschlossenen Räumen gerade nicht möglich ist, auch der Konfirmandenunterricht findet dann draußen statt“, so Kutsam.