Impfzentrum St. Pölten am ersten Tag am 19. April 2021
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Coronavirus

Erstes Impfzentrum in St. Pölten eröffnet

Die 20 Impfzentren in Niederösterreich starten nun langsam. Sie sollen in der Endstufe mehr als 100.000 Impfungen pro Woche ermöglichen. Am Montag hat in St. Pölten das erste Impfzentrum den Betrieb aufgenommen, am Donnerstag folgen weitere.

Mit acht Impflinien ist das Impfzentrum St. Pölten das größte im Bundesland. In den 20 Impfzentren wird es insgesamt 77 derartige Impflinien geben. Den Betrieb schrieb das Land Niederösterreich aus, vorübergehend ist das Rote Kreuz damit beauftragt. Allein für die Impfzentren brauche man 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sagt Josef Schmoll, Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich.

Rotes Kreuz: „Impfzentren sind keine Konkurrenz“

Nicht alle 20 Standorte gehen gleich in Betrieb, denn das ist eine Frage der verfügbaren Impfstoffmenge. Da und dort lösen Impfzentren auch erst bestehende Impfstraßen ab. Das sorgte teilweise für Unmut, auch bei Ärzteschaft und der Ärztekammer. Als Konkurrenz zu den Ärztinnen und Ärzten im niedergelassenen Bereich, die auch weiterhin impfen, sieht Schmoll die Zentren nicht, „weil wir gemeinsam – sei es im Notarztdienst oder im Notfallbereich – in vielen Bereichen zusammenarbeiten. Ich bin überzeugt, dass das auch für die Impfungen funktionieren könnte.“ In St. Pölten im Impfzentrum wurde am Montag Astra-Zeneca geimpft. Einen Einfluss darauf, welchen Impfstoff man geliefert bekommt, habe man nicht, hieß es beim Roten Kreuz.

Impfzentrum St. Pölten
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St. Pölten war landesweit das erste Impfzentrum, in dem am Montag geimpft wurde

Bereits 86.000 Anmeldungen auf Wartelisten

Wer sich in einem Impfzentrum impfen lässt, kann dies nur mit einem Termin machen. Diesen Termin bekommt man, falls man die derzeitige Alters-, Berufs- oder Risikozuordnung erfüllt, unter www.impfung.at. Dort kann man sich auch auf eine Warteliste setzen lassen für den Fall, dass in den Zentren kurzfristig Impfstoff übrigbleibt. Mehr als 86.000 Menschen machten dies seit Freitagnachmittag bereits.

Derzeit ist laut Notruf NÖ nicht geplant, dass Anmeldungen für die Warteliste aufgrund des großen Andrangs gestoppt werden. Für das Angebot können sich Interessierte mit Hauptwohnsitz in Niederösterreich unabhängig vom Alter registrieren, die bei einem Anruf innerhalb von 30 Minuten in einem der Landes-Impfzentren eintreffen können. Sollten dort gegen Ende der Öffnungszeiten – ab circa 18.00 Uhr – noch Dosen übrig sein, weil etwa gebuchte Termine nicht wahrgenommen wurden, werden Personen von der Warteliste kontaktiert. Gereiht wird dabei wie im Impfplan vorgesehen nach dem Alter, teilte Notruf NÖ mit.

Start für Impfzentrum St. Pölten

Nach und nach sollen nun 20 Impfzentren ihren Betrieb aufnehmen. Am Montag wurde der Anfang in St. Pölten gemacht.

Impftermine für alle Über-60-Jährigen am Mittwoch

Am Mittwoch um 10.00 Uhr werden zudem Buchungen für alle ab 60 Jahren freigeschaltet. Es gebe ausreichend Termine für rund 70.000 Personen von 60 bis 64, die noch nicht geimpft wurden oder keinen Termin haben, hieß es.

„Impfen gibt Sicherheit und Hoffnung, es ist daher erfreulich, dass wir im größten Bundesland in dieser Woche bereits Termine für die 60- bis 64-Jährigen vergeben können. Natürlich können auch ältere Menschen, Hochrisikopersonen, Gesundheitspersonal und alle weiteren bisher Berechtigen nach wie vor Termine buchen“, teilten Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) mit.

450.000 Niederösterreicher haben bereits mindestens einen Stich bekommen oder einen Termin dafür gebucht. „In dieser Woche starten zusätzlich auch die Landes-Impfzentren, gemeinsam mit den Impfungen im niedergelassenen Bereich können wir so große Mengen an Impfstoff verimpfen“, sagten Pernkopf und Königsberger-Ludwig.