An den drei niederösterreichischen Standorten von Europlasma in Retz (Bezirk Hollabrunn), Hainburg (Bezirk Bruck/Leitha) und St. Pölten gab es in den vergangenen Monaten um bis zu 30 Prozent weniger Spender. Die Plasmazentren haben auch während eines Lockdowns geöffnet, weil sie laut Verordnung zur kritischen Infrastruktur zählen. Das Plasma wird derzeit dringend benötigt, weil daraus mehr als 100 unterschiedliche Medikamente hergestellt werden. Allein in Österreich werden jährlich sechs bis sieben Millionen Liter Plasma verarbeitet.
Covid-Patienten werden mit Antikörper behandelt
Schon seit Jahren steigt weltweit die Nachfrage nach Blutplasma. Während der Pandemie ist die Nachfrage noch größer geworden. „Viele der Patienten, die mit Covid zu uns in das Spital kommen, brauchen Medikamente, die aus Plasma erzeugt werden“, sagt Peter Perger gegenüber noe.ORF.at.
Er ist Anästhesist und Leiter für Plasmagewinnung der Firma Europlasma. Auch Antikörper werden bei der Behandlung eingesetzt. „Diese Patienten sind in ihrer Abwehrleistung schon so geschwächt, dass wir fremde Antikörper von Spendern verabreichen, damit sie ihre Krankheit besser überstehen können“, so Perger.
Mehr Plasmaspender gesucht
Noch gibt es keinen Engpass bei Plasmapräparaten. Allerdings, so Mediziner Peter Perger, könnte es künftig eng werden. „Ich glaube, Plasmaspenden ist nicht so bekannt, wie Blutspenden. Aber es ist beides wichtig“, sagt Benjamin Maier aus Prinzersdorf (Bezirk St. Pölten). Er kommt bereits seit zehn Jahren zur Plasmaspende nach St. Pölten. Weil man Plasma nicht künstlich herstellen kann, braucht man Menschen, die bereit sind zu helfen.
Eine Plasmaspende läuft ähnlich ab, wie eine Blutspende. Sie dauert nur länger. Es braucht etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde bis das Blut abgezapft wird. Eine Maschine trennt dabei das Plasma vom Blut. Der Spender bekommt dann sein Blut wieder zurück.