Eine Person mit Handschuhen zieht einen Covid-19-Impfstoff auf
AP/Paul Sancya
AP/Paul Sancya
Coronavirus

Impfanmeldung für über 60-Jährige startet

Seit heute 10.00 Uhr sind wieder tausende Impftermine in Niederösterreich freigeschaltet worden. Erstmals können sich jetzt auch über 60-Jährige für eine Impfung anmelden. Für Verwirrung sorgt, dass in Wien andere Personengruppen zur Impfung eingeladen werden.

Wien vergibt nach Impfterminen für Hochrisikopatienten – also Menschen mit Erkrankungen, die auch in der entsprechenden Verordnung definiert sind – auch Termine an Risikopatienten. In Niederösterreich ist das derzeit nicht so, man priorisiere aktuell nach dem Alter, heißt es seitens der Impfkoordination Niederösterreich auf Anfrage von noe.ORF.at.

Die Priorisierung im Impfplan sei nicht ganz eindeutig, sagt Patientenanwalt Gerald Bachinger. Der eine Weg sei richtig, ohne dass der andere falsch sei. Es gebe Interpretationsspielraum. Aus dem Gesundheitsministerium heißt in einer schriftlichen Stellungnahme auf die Frage, welche Vorgangsweise die richtige sei: „Der Impfplan ist verbindlich und die Länder für die Umsetzung zuständig. Innerhalb der Phasen kann eine Priorisierung der genannten Gruppen je nach Anforderungen durch die Länder vorgenommen werden.“

90.000 Personen auf Wartelisten

Seit heute 10.00 Uhr können jedenfalls Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher die 60 Jahre und älter sind, einen Impftermin wählen. Zudem können auch ältere Menschen, Hochrisikopersonen, Gesundheitspersonal und alle weiteren bisher Berechtigen erneut Termine buchen. Ab Donnerstag dieser Woche gehen dann alle 20 Landes-Impfzentren in Betrieb, die gemeinsam mit den Ärzten in Ordinationen die Immunisierung der impfwilligen Bevölkerung durchführen werden. Bis zu 100.000 Stiche pro Woche sollen in den Zentren durchgeführt werden. Die Buchung für Termine in Impfzentren und Ordinationen läuft weiterhin über Notruf Niederösterreich.

Auf dieser Seite kann man sich aber nicht nur für einen Impftermin anmelden, sondern auch auf die Wartelisten setzen lassen. Man wird dann verständigt, wenn in einem der 20 Impfzentren Impfdosen übrig bleiben. Mehr als 90.000 Personen sind dafür bereits registriert.

Bisher 500.000 Stiche verabreicht

In Niederösterreich wurden bereits 500.000 CoV-Schutzimpfungen verabreicht. Als erstes Bundesland habe man diesen „Meilenstein“ erreicht, gaben Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) bekannt. „Das ist ein wichtiger Schritt gegen das Virus und für die Gesundheit der Menschen in unserem Land“, betonten die beiden Landesregierungsmitglieder.

Bei 70 Prozent der verabreichten Impfungen handelte es sich den Angaben zufolge um Erststiche, 30 Prozent davon betrafen die zweite Dosis. 89 Prozent der über 80-Jährigen und 71 Prozent der 70- bis 79-Jährigen wurden bereits immunisiert oder haben in den nächsten Tagen ihren fixen Termin.