Die Bedienelemente der Firma HT Tech kommen in unterschiedlichen Branchen zum Einsatz. Das reicht vom klassischen Maschinenbau über die Überwachungs- und Medizintechnik bis hin zur Filmbranche. „Unsere Produkte kommen überall dort vor, wo man draufdrücken muss, wo der Anwender also dem Gerät sagen muss, was es tun muss“, erklärt Heinz Traint, einer der beiden Geschäftsführer von HT Tech.
Als Beispiel nennt er ein Steuerungselement für professionelle Kameras, wie sie in Hollywood zum Einsatz kommen. Auf kleinstem Raum befinden sich hier unterschiedliche Elemente – von beleuchteten Tasten bis hin zu Touchscreens.
Von 3-D-Planung bis zur Einrichtung der Software
Jedes Bedienelement, das HT Tech entwickelt, ist individuell auf den jeweiligen Kundenwunsch angepasst. Das heißt, es wird keine klassische Handelsware verkauft. Weil die Anforderungen unterschiedlich sind, werden die Bauteile zunächst am Computer bis ins Detail geplant.
„Der Kunde bestellt bei uns ein Produkt bzw. er hat eine Idee, und wir designen das für den Kunden. Es beginnt mit 2-D-Daten und geht bis zu 3-D-Daten, wo wir das ganze Produkt entwickeln, zeichnen, aufbauen und simulieren“, so Thomas Dohnal, der zweite Geschäftsführer.
Die einzelnen Bauteile wie Leiterplatten oder Touchscreens lässt HT Tech von Zulieferfirmen in Europa und in Asien produzieren. In Gumpoldskirchen werden die einzelnen Komponenten schließlich zusammengesetzt und mit der entsprechenden Software bespielt. Weil die Anforderungen, speziell in der Medizintechnik, sehr hoch sind, werden bestimmte Produkte im Reinraum zusammengebaut. Dort werden zum Beispiel Displays mit dem Touchscreen verklebt.
„Jeder Konsument würde sich aufregen, wenn sich zwischen den Komponenten Staub oder Luft ansammelt. Deshalb wird der Staub herausgefiltert, wir können dann rein verkleben, sodass zwischen dem Touchscreen und dem Display kein Staub und kein Lufteinschluss miteinverklebt wird“, erklärt Produktionsleiter Daniel Damjani.
Touchscreens made in Niederösterreich
Touchscreen ist nicht gleich Touchscreen: Auch da gibt es allerlei Raffinessen, auf die sich die Firma HT Tech in Gumpoldskirchen spezialisiert hat
Touchscreen mit Drucksensoren als neue Entwicklung
Die neueste Entwicklung der Firma HT Tech, die auch als Patent angemeldet wurde, ist eine Kombination aus Touchscreen und Drucksensoren. Wie beim Smartphone würde eine Eingabe sofort am Bildschirm sichtbar sein, sobald man den Touchscreen berührt. Die Drucksensoren sorgen allerdings dafür, dass die Eingabe erst übernommen wird, wenn ein bestimmter Kraftaufwand angewandt wird.
„Überall dort, wo es um den Schutz der Gesundheit geht, ist es wichtig, dass es Steuerungen gibt, die man sicher bedienen kann und dass nicht versehentlich eine Maschine gestartet wird“, so Geschäftsführer Thomas Dohnal. Ein Beispiel wäre ein sicherheitskritisches Bedienelement in einem Flugzeug, wo sichergestellt sein muss, dass ein versehentliches Betätigen des Touchscreens keine negativen Auswirkungen hat.
Unternehmen will weiter kräftig wachsen
Gegründet wurde die Firma HT Tech von den beiden Geschäftsführern Heinz Traint und Thomas Dohnal im Jahr 2008. Seither ist das Unternehmen stetig gewachsen, auch die Coronavirus-Pandemie habe das Wachstum nicht getrübt. Im Gegenteil: Vor allem in der Medizintechnik sei die Nachfrage derzeit enorm. „Die Umsatzzuwächse, die wir erwarten, sind sehr stark, sodass wir von einer Umsatzverdoppelung sprechen – von derzeit circa fünf Millionen Euro auf zehn Millionen Euro in drei bis vier Jahren“, so Traint.
Mit dem Neubau in Gumpoldskirchen, den das Unternehmen im August 2020 neu bezog, habe man jedenfalls genügend Platz, um weiter zu wachsen, heißt es. Die wichtigsten Absatzmärkte für HT Tech sind neben Österreich allen voran Deutschland und Tschechien.