Visualisierung des neuen „Forums Landtag“
Studio Maks
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Politik

Landtag bekommt neues Besucherzentrum

Der Landtag in St. Pölten will sich mehr nach außen hin öffnen. Um 2,3 Millionen Euro wird das Erdgeschoss zum „Forum Landtag“ umgebaut. Es soll Demokratie vermitteln und Begegnungen ermöglichen – und das besser als vergleichbare Einrichtungen.

Seit 1997 tagt der Niederösterreichische Landtag im sogenannten Landhausschiff direkt am Ufer der Traisen. Im Obergeschoss ist seitdem der Sitzungssaal untergebracht, das Erdgeschoss wurde für andere Zwecke genutzt. Vor 18 Jahren wurde hier ein Besucherzentrum eingerichtet, zuletzt stand dieses aber leer. Heute werden hier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Regierungsviertels auf das Coronavirus getestet.

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Altes Besucherzentrum des Landtags
ORF/Felix Novak
Das alte Besucherzentrum im Erdgeschoss
Altes Besucherzentrum des Landtags
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Die Informationsvermittlung ist aus Sicht des Landtags in die Jahre gekommen
Altes Besucherzentrum des Landtags
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Landtagspräsident Karl Wilfing, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Architektin Marieke Kums vom Studio Maks und Alexandra Hörtler vom büro wien (v.l.)

Bis Herbst 2022 dürfte sich das ändern, anstelle des alten Besucherzentrums und der Teststation soll hier das „Forum Landtag“ entstehen. „Das Besucherzentrum ist mittlerweile in die Jahre gekommen“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). „Wir wollen es neu aufstellen und gerade im Bereich der Wissensvermittlung und der Vermittlung politischer Arbeit auf die Höhe der Zeit bringen.“

Zuschlag für Entwurf aus Rotterdam

2,3 Millionen Euro sind für den Umbau veranschlagt. Einen internationalen Wettbewerb gewannen Studio Maks, ein Architektenbüro aus Rotterdam (Niederlande), sowie die Raumgestaltungsspezialisten büro wien. Die Niederländer haben mit Aufträgen aus Niederösterreich bereits Erfahrung, sind sie doch auch für das geplante Besucherzentrum des Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) verantwortlich.

Das St. Pöltner Landhausschiff ist für die niederländische Architektin Marieke Kums ein „wunderbares“ Gebäude: „Viele Leute mögen es, deshalb wollten wir es nicht zu sehr verändern.“ Man habe vielmehr versucht, eine neue Ebene zu diesem Umfeld hinzuzufügen, „mit einer ganz eigenen Sprache, die zum Bestehenden einen gewissen Kontrast bietet“.

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Visualisierung des neuen „Forums Landtag“
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So soll das neue Besucherzentrum des Niederösterreichischen Landtages aussehen
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Das neue Besucherzentrum richte sich nun an alle Menschen, die an Politik interessiert seien, „also an relativ viele Menschen“, sagte Kums im Gespräch mit noe.ORF.at. „Für uns war das eine Herausforderung. Wir wollten ein Besucherzentrum schaffen, das sich auf Dauer verändern kann, aber auch von Tag zu Tag mit Veranstaltungen unterschiedliche Personengruppen erreicht.“ Jeder und jede könne selbst entscheiden, wie er oder sie den angebotenen Raum nutzen will.

Landtag als „Zuhause“ der Bevölkerung

Eine treibende Kraft hinter dem Projekt war und ist Landtagspräsident Karl Wilfing (ÖVP): „Der Landtag ist das Zuhause der niederösterreichischen Landespolitik. Seit ich Präsident bin, wollte ich immer Schritte setzen, um dieses Zuhause auch zu den Menschen zu bringen.“ So sei bereits eine neue Website gestaltet worden und der Landtag mittlerweile auch auf Instagram vertreten.

Aus dem gleichen Grund setze er sich nun für das „Forum Landtag“ ein, sagte Wilfing. So könne man den Menschen die Chance geben, „den Landtagsabgeordneten über die Schulter in die Karten zu schauen und damit auch zu spüren, wie unsere Landespolitik arbeitet und wie sie tickt.“ Der Landtagspräsident verwies auch auf die Möglichkeit für Veranstaltungen, darunter Diskussionen und Symposien. So könne man die Menschen mit einbeziehen und sie einladen, „sich intensiv mit diesem Landtag auseinanderzusetzen und das auch als ihr Zuhause zu betrachten“.

Erklärtes Ziel ist es für Wilfing, im Sommer 2022 „die modernste und attraktivste Form der Präsentation eines Landtags in Europa“ zu haben. Der Politikbetrieb im Gebäude soll durch die Bauarbeiten nicht gestört werden. Während im Erdgeschoss gearbeitet wird, sollen die Landtagssitzungen im Obergeschoss wie üblich über die Bühne gehen.