Ein Arzt hält einen Tupfer mit dem ein Abstrich für einen Coronatest
APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand
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Coronavirus

„Osterruhe“ brachte erhoffte Entspannung

Aus der ursprünglich sechstägigen „Osterruhe“ sind in Niederösterreich und Wien mittlerweile drei Wochen geworden. Wenn man die Datenlage betrachtet, scheint der Lockdown jedoch zu wirken. Infektionen, Inzidenzen und Bettenauslastung sind rückläufig.

Als am 1. April in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland der mittlerweile vierte harte Lockdown begann, hatte wohl niemand wirklich damit gerechnet, dass dieser nach den angekündigten sechs Tagen wieder vorbei sein wird. Dass aus der ursprünglichen „Osterruhe“ nun eine ganze „Aprilruhe“ wurde – zumindest in Niederösterreich und Wien –, damit hatten aber wohl auch nicht alle gerechnet. Nach nunmehr drei Wochen zeigt sich jedoch, dass die Maßnahmen Wirkung zeigen. Auf den Intensivstationen etwa scheint der Höhepunkt der dritten Welle überschritten.

Höhepunkt auf Intensivstationen scheint überschritten

Aktuell (Stand: 22. April, Vormittag) befinden sich 113 Patientinnen und Patienten wegen einer CoV-Infektion in Niederösterreich auf Intensivstationen, was mit 34 Prozent zwar noch immer ein Wert über der kritischen Auslastungsgrenze von 33 Prozent ist, aber deutlich weniger als zum Höchststand am 11. und 12. April. Damals waren es 132 Intensiv-Patientinnen und -Patienten in Niederösterreich.

Während sich die Entlastung auf den Intensivstationen nur langsam bemerkbar macht, ist der Rückgang der Infektionszahlen schon länger spürbar. Seit Beginn des harten Lockdowns am 1. April sanken die aktiven Fälle um mehr als ein Drittel. Waren es damals 9.559 Infizierte in Niederösterreich, sind es nun noch 6.098. Die 7-Tage-Inzidenz hatte mit 293,8 am 4. April den Höchststand in Niederösterreich erreicht und liegt nun bei 138,5 (Stand: 22. April, 14.00 Uhr).

7-Tage-Inzidenzen deutlich zurückgegangen

Diese Entwicklung zeigt sich auch in den einzelnen Regionen. Zu Beginn des Lockdowns lag die 7-Tage-Inzidenz in fast allen Bezirken über 200 oder 300, davor in manchen sogar über 400 oder 500. Mittlerweile ist diese 7-Tage-Inzidenz in einigen Bezirken wieder zweistellig.

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Grafik zeigt die 7-Tage-Inzidenzen in den Bezirken in Niederösterreich am 22. April
ORF
Drei Wochen nach Beginn des harten Lockdowns liegt die 7-Tage-Inzidenz in allen Bezirken unter 300, in einigen sogar unter 100
Grafik zeigt die 7-Tage-Inzidenzen in den Bezirken in Niederösterreich am 1. April
ORF
Zu Beginn des harten Lockdowns lag die 7-Tage-Inzidenz in fast allen Bezirken über 200, in einigen sogar über 300

Aufgrund der Hochinzidenzverordnung gibt es derzeit noch im Bezirk Scheibbs sowie in Stadt und Bezirk Wiener Neustadt Ausreisekontrollen. Während in Scheibbs die 7-Tage-Inzidenz noch über 200 liegt, liegt diese in Stadt und Bezirk Wiener Neustadt bereits weit darunter – bei 137,5 beziehungsweise 108,5. Seitens des Landes hofft man jetzt auf einen neuen Erlass des Gesundheitsministeriums.

Wie es ganz generell in Sachen Lockdown weitergeht, ist am Freitag Thema eines Öffnungsgipfels des Bundes. Die Entwicklung in Niederösterreich scheint jedenfalls in die richtige Richtung zu gehen. Und doch darf man eines nicht vergessen: In den vergangenen drei Wochen des harten Lockdowns starben in Niederösterreich auch weitere 169 Menschen an oder mit dem Coronavirus.