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Wirtschaft

Lange Lieferzeiten bei Elektrogeräten

Vor allem bei Elektrogroßgeräten kommt es derzeit vermehrt zu Lieferengpässen. Gründe sind zum einen eine verstärkte Nachfrage seit Beginn der Pandemie, weil die Menschen mehr zuhause sind, zum anderen Lieferengpässe bei den Rohstoffen.

Seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie spielt sich ein Großteil des Lebens im eigenen Zuhause ab. Herd, Geschirrspüler und Waschmaschine kommen seitdem deutlich öfter zum Einsatz -dementsprechend groß ist auch die Nachfrage. „Geschirrspüler, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Kühlgeräte, alles querbeet“, zählt Beatrix Weber, Inhaberin eines Elektrofachhandels in Pottenbrunn (Bezirk St. Pölten), einige der meistgekauften Geräte auf.

Zwar haben auch die Elektrofachgeschäfte während des Lockdowns geschlossen, doch Beratungen per Telefon oder Mail würden oft in Anspruch genommen, so Weber. Die Geräte könne man sich schließlich abholen oder auch nachhause zustellen lassen. Allerdings kommt es in der gesamten Branche aktuell zu längeren Lieferzeiten als üblich.

Wochen- oder monatelange Wartezeiten

In Beatrix Webers Geschäft dauere es derzeit durchschnittlich zwei bis drei Wochen, bis ein Elektrogroßgerät wie eine Waschmaschine oder ein Geschirrspüler geliefert werde. Im schlimmsten Fall könne die Lieferung aber auch erst nach vier Monaten eintreffen, sagt Weber. Denn die Nachfrage sei hoch. Außerdem wirke sich die Pandemie auch auf die Industrie aus.

Die Elektrofachhändlerin empfiehlt deshalb, sich nicht auf ein bestimmtes Gerät einer bestimmten Marke zu versteifen. „Man sollte sich fragen: Was brauche ich? Welche Anforderungen muss das Gerät erfüllen?“, rät sie. Denn es gebe viele gleichwertige Geräte von unterschiedlichen Marken, die man derzeit vielleicht sogar lagernd habe. Wer auf ein bestimmtes Gerät pocht, müsse unter Umständen länger darauf warten.

Engpässe auch bei Rohmaterial

Doch nicht nur die große Nachfrage sei ein Problem, sagt Gerhard Schabschneider, Obmann-Stellvertreter der Sparte Elektrohandel in der Wirtschaftskammer Niederösterreich. „Generell ist das Problem, dass die Rohstoffe nicht lieferbar sind. Auch bei den Leiterplatten gibt es einen Engpass“, betont er. Zudem habe sich auch die Blockade des Suezkanals durch das Schiff „Ever Given“ auf den Markt ausgewirkt.

Nun setzt man auf die Öffnung des Handels am 3. Mai. Bei der Wirtschaftskammer Niederösterreich hofft man, dass sich die Lieferzeiten dann wieder verkürzen. Und auch, wenn das Geschäft während Pandemie trotz Einbußen „ganz gut“ war, wie Schabschneider sagt, sei es doch nicht dasselbe, Beratungen über Telefon oder Mail durchzuführen.