Jedes Jahr vor den sommerlichen Orgelkonzerten wird die Orgel des Stiftes Melk serviciert und gestimmt. Alle paar Jahre muss aber das gesamte Instrument gründlich gereinigt und instand gesetzt werden. Nach der letzten Generalsanierung im Jahr 2004 wurde die Orgel in diesem Frühjahr erneut einem gründlichen Service unterzogen. Seit Anfang März hatte eine Berliner Orgelbauwerkstatt an der Instandsetzung des Instruments gearbeitet. Ab Anfang Mai soll die Orgel in ihrem gewohnten Klang ertönen.
Bei der Generalsanierung wurde das Instrument komplett zerlegt und wieder zusammengebaut. Alle 3.553 Pfeifen der vollmechanischen Schleifladenorgel wurden entnommen, gereinigt und neu intoniert. Die größte Pfeife ist 5,20 Meter lang und wiegt 150 Kilogramm, weshalb insgesamt acht Menschen benötigt wurden, um die Pfeife aus ihrem Platz zu heben.
Erhöhte Staubbelastung
Die gründliche Sanierung war vor allem auch aufgrund der erhöhten Staubbelastung durch die Restaurierungsarbeiten an den Türmen und der mittleren Westfassade des Stifts notwendig geworden. Besonders durch die Sandbestrahlungsarbeiten wurde die Orgel, die sich auf der Westempore befindet, in Mitleidenschaft gezogen.
Vorgesehen gewesen wäre eine Generalrestaurierung, die durch den Ausbruch der Pandemie allerdings nicht mehr umgesetzt werden konnte. Die Kuppel sei noch saniert worden, jedoch habe man die dringend notwendigen Arbeiten in der Bibliothek leider verschieben müssen, so das Stift Melk gegenüber noe.ORF.at.
Regionale Besucher im Fokus
Die Pandemie hat im Stift Melk aber auch zum Rückgang der Besucherzahlen geführt. Zwischen 80 und 85 Prozent weniger Gäste hätten das Stift im vergangenen Jahr besucht. Um dem entgegenzuhalten, setzte man in diesem Sommer vermehrt auf regionales Publikum. Hier soll eine neue Jahreskarte die Besucherzahlen erhöhen. Nach dem aktuellen Lockdown öffnet das Stift bereits am kommenden Montag seine Tore für Besucher.