Park & Ride Anlage am ÖBB-Bahnhof St. Valentin
ÖBB/Christina Ölsacher
ÖBB/Christina Ölsacher
Verkehr

Neues Park&Ride-System wird ausgedehnt

Das Parksystem der Park&Ride-Anlage am Bahnhof St. Valentin (Bezirk Amstetten) soll nun an anderen ÖBB-Standorte eingeführt werden. Das System kommt ohne Schranken aus und soll Parksünder in die Schranken weisen.

Wenn man auf der Anlage beim Bahnhof St. Valentin parken will, wird das Kennzeichen automatisch per Kamera erfasst. Beim Verlassen registriert eine weitere Kamera, wann dasselbe Auto den Parkplatz wieder verlässt. Erst zu diesem Zeitpunkt muss der Öffi-Fahrschein bei der Ausfahrtssäule gescannt werden. Das System erkennt dann, ob man berechtigt geparkt hat.

Parken wird für Nicht-Öffi-Nutzer teuer

Wer nicht berechtigt ist, also kein Ticket für öffentliche Verkehrsmittel hat, zahlt pro Tag fürs Parken 50 Euro, so die ÖBB in einer Beschreibung des Parksystems. Die Daten der Person werden dann über das Kennzeichen von einem Inkassobüro erhoben. Durch die Kosten von 50 Euro soll Fremdparken verhindert werden, denn in der Vergangenheit reichten die Parkplätze für Pendlerinnen und Pendler oft nicht aus. Personen stellen aus anderen Gründen ihr Auto am Bahnhof ab, benutzen danach aber nicht die öffentlichen Verkehrsmittel, so die ÖBB in einer Aussendung.

Das sei „weder im Sinne der Öffi-Nutzer noch im Sinne der ÖBB und des Landes Niederösterreich“. Damit das nicht mehr vorkommt, müssen auch Besitzer einer gültigen Fahrkarten eine tägliche Gebühr von drei Euro zahlen, wenn sie durchgehend länger als sechs Tage in der Park&Ride-Anlage parken.

Gemeinsames Projekt von ÖBB und Land

Auf der Park&Ride-Anlage in St. Valentin werde durch das Parksystem gewährleistet, dass ausschließlich Öffinutzerinnen und -nutzer ihr Auto parken können. Nach monatelangen Tests soll dieses System nun auf weitere Bahnhöfe in Österreich umgelegt werden. „St. Valentin wird damit Modell für weitere Anlagen im ganzen Land“, so die ÖBB.

Das schrankenlose System habe weitere Vorteile, sagt Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG: „Die innovative, schrankenlose Nutzung verhindert auch die Staubildung zu Spitzenzeiten." Damit sei es leichter, Verkehrsmittel zu wechseln und vom Auto auf Öffis umzusteigen. Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) beklagt, dass es in städtischen Bereichen immer wieder Überlastungen von Park&Ride-Anlagen gebe. „Weil wir auch zukünftig Pendlerinnen und Pendlern die Park&Ride-Stellplätze kostenfrei zur Verfügung stellen wollen, haben Land und ÖBB nun dieses neue System erfolgreich getestet.“