Im Februar wurde im Kremser Gemeinderat die Umbenennung der Gasse beschlossen. Damit folgte die Stadt der Empfehlung des Historikerbeirates, der auf die NS-Vergangenheit von Maria Grengg hingewiesen hatte. Die Literatin war demnach nicht nur Mitläuferin, sondern hat ihre „ideologische Verbundenheit mit dem Nationalsozialismus und die Verehrung von Adolf Hitler“ offen bekundet, hieß es in einer Aussendung der Stadt Krems.
Neuer Namensgeber der gut 100 Meter langen Gasse ist die Reformpädagogin Margarete Schörl, die ihren Lebensmittelpunkt auch in Krems hatte. „Ich glaube, Margarete Schörl ist ideal für eine kurze Straße mit Kindergarten, Hort und Volksschule“, ist sich Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ) sicher.
Problem in Wien anders gelöst
Eine Maria-Grengg-Gasse gibt es auch in Wien, im 23. Gemeindebezirk Liesing. Dort entschied man sich aber gegen eine Umbenennung der Gasse. Stattdessen wird die Vergangenheit der Literatin auf einer Zusatztafel erklärt. „In Krems ist es deutlich einfacher, einen Straßenzug umzubenennen. Zudem sind nicht so viele Menschen und Behörden betroffen wie in einer Großstadt wie Wien, wo eine Straße mehrere Kilometer lang sein kann“, erklärt Resch.