Impfstoff gegen Masern
APA/GEORG HOCHMUTH
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Niederösterreich impft

Betriebe rüsten sich für das Impfen

Mit den angekündigten CoV-Impfstoffmengen rüsten sich nun auch die Betriebe dafür, möglichst viele Beschäftigte zu impfen. Vor allem für Schlüsselkräfte, die oft ins Ausland reisen müssen, hatte die Industrie zuletzt raschere Impfungen gefordert.

Rund 600 Unternehmen erklärten sich laut Wirtschaftskammer Niederösterreich zuletzt bereit, eine Impfstraße bzw. eine Impfstelle im Betrieb einzurichten. Nun ist es so weit: Noch im Mai soll mit dem Impfen in den Betrieben begonnen werden. Eine Firma, die beim Thema Impfen schon längst in den Startlöchern steht, ist der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling). Koenig & Bauer produziert Maschinen für den Banknotendruck und ist auf diesem Gebiet Weltmarktführer.

Impfungen für Schlüsselkräfte gefordert

„Ich bin jetzt schon seit Monaten dabei, für unsere Schlüsselkräfte, also für die Monteure, die in die Welt hinausgehen und dort Monate unterwegs sind, eine Impfung zu erhalten. Das ist leider bis jetzt nicht gelungen, was auch sehr enttäuschend ist“, erklärt der Geschäftsführer von Koenig & Bauer Österreich, Rudolf Vogl.

Konkret sind die Monteure in Ländern wie Mexiko, Bangladesch, Ägypten oder auch Korea im Einsatz, wobei die Druckmaschinen vor Ort eingerichtet und gewartet werden müssen. „Das macht unsere Situation besonders schwierig. Wir sind verantwortlich für die Volkswirtschaften, weil der Banknotendruck ein großes Staatsthema ist“, führt Vogl aus. Dazu kommen die unterschiedlichen Einreise- und Quarantänebestimmungen sowie das Problem, dass die Mitarbeiter inmitten einer Pandemie oft in Länder reisen, in denen das Gesundheitssystem deutlich schlechter ist als in Österreich.

Koenig & Bauer stattete die Beschäftigten bisher bei Auslandsreisen immer mit eigenen Covid-Paketen aus. Darüber hinaus wurde für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Teststraße eingerichtet, wo drei Mal in der Woche getestet wird. Diese Teststraße soll, sobald der Impfstoff verfügbar ist, kurzerhand zur Impfstraße werden. Laut Paul Hentschel, dem Covid-Beauftragten bei Koenig & Bauer, soll es zwei Impfplätze geben. Pro Stunde sollen so 35 bis 45 Mitarbeiter geimpft werden können.

Hohe Impfbereitschaft bei den Beschäftigten

Auch bei der Feller GmbH in Günselsdorf (Bezirk Baden) will man eine betriebseigene Impfstraße anbieten. Die Firma Feller produziert Kabel – genauer gesagt Netzanschlussleitungen – für Haushaltsgeräte, aber auch für medizinische Produkte wie Beatmungsgeräte. „Die Durchimpfung der über 60- bzw. über 65-Jährigen ist schon ziemlich gewährleistet, aber bei uns gibt es auch sehr viele junge Mitarbeiter und auch die haben ein Recht, dass sie mit einem Mindestmaß an Sicherheit ins Ausland fahren können“, sagt Geschäftsführerin Barbara Ascher.

Die Bereitschaft, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, sei in der Firma jedenfalls groß. Erst vor kurzem wurde bei der Feller GmbH eine Umfrage unter den 200 Beschäftigten gemacht. „Es haben sich mehr als 50 Prozent der Mitarbeiter gemeldet, die Interesse haben, geimpft zu werden“, so Ascher. Außerdem hofft sie, dass eine Gruppendynamik entsteht und sich nach den ersten Impfungen weitere Beschäftigte anmelden.

Bei der Impfkoordination des Landes heißt es, dass demnächst damit begonnen wird, Schlüsselkräfte, die in Risikogebiete reisen müssen, zu impfen. Gleichzeitig hofft man, dass mit den Impfstraßen in den Betrieben noch mehr Menschen erreicht werden und so die Impfbereitschaft weiter steigt.