Ruzowitzky gibt Nominierung bekannt
Filmakademie Österreich
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Kultur

Rennen um den Filmpreis eröffnet

Am Donnerstag hat die Akademie des österreichischen Films die Nominierungen für den Filmpreis 2021 bekannt gegeben. Der Streifen „Ein bisschen bleiben wir noch“ wurde auch in Niederösterreich gedreht und rittert mit um den Preis „bester Film 2021“.

Das Filmland Niederösterreich kann in gleich zweifacher Hinsicht gespannt sein auf den Abend, an dem die „Austro-Oscars“ am 8. Juli im Wiener „Globe“ vergeben werden. Denn zwei der nominierten Streifen finanzierte das Land Niederösterreich mit: „Hochland“ und „Ein bisschen bleiben wir noch“. Mit den meisten Nominierungen bedacht wurden „Hochland“ (neun Kategorien) sowie „The trouble with being born“ und „Waren einmal Revoluzzer“ (jeweils sechs Kategorien).

In der Sparte „beste weibliche Hauptrolle“ wurde die in Wiener Neustadt geborene Schauspielerin Julia Franz Richter nominiert. Ihre „Konkurrentinnen“ in dieser Kategorie sind Julia Jentsch, die bereits in einigen Produktionen des Landestheaters Niederösterreich zu erleben war, und Christine Ostermayer. Sie drehte in der Vergangenheit mit Karl Merkatz den erfolgreichen Film „Anfang 80“ in Sankt Pölten.

Ursula Strauss in Videobotschaft
Akad. Österr. Film
Ursula Strauss, die Präsidentin der Akademie, war wie viele andere per Videobotschaft zugeschaltet

Für die beste männliche Hauptrolle wählte die Akademie des österreichischen Films die Schauspieler Marcel Mohab, Thomas Mraz, Thomas Prenn und Manuel Rubey aus. Für die beste Regiearbeit sind Sandra Wollner („The trouble with being born“), Patrick Vollrath („7500“) und Arash T. Riahi („Ein bisschen bleiben wir noch“) nominiert.

Eine Woche vor der Gala, am 1. Juli, findet der traditionelle Abend der Nominierten statt, bei dem die Filmschaffenden in lockerem Rahmen zusammenkommen – diesmal im Rahmen einer DDSG-Schifffahrt von Wien nach Tulln.

Mehr Mitarbeiter mit Migrationshintergrund erwünscht

Die aktuelle Diskussion um Diversität in der heimischen Filmszene regte die Akademie unter der Präsidentschaft der niederösterreichischen Künstler Ursula Strauss und Stefan Ruzowitzky an. „Ganz schlimm schaut es in den Gewerken aus, bei Kamera, Kostüm, Ausstattung etc. Da kann man jungen Menschen mit Migrationshintergrund nur sagen: ‚Probiert es einfach mal, auch wenn sich das Eure Eltern vielleicht nicht für Euch erträumt hatten. Wir würden uns freuen, Euch dabei zu haben‘“, sagte Ruzowitzky bei der Präsentation der Nominierten.

Regisseure Riahi gestalten die Filmgala
Akad. Österr. Film
Die beiden Brüder und Regisseure Arash und Arman Riahi gestalten die Filmgala

Auch bei den Angeboten für Frauen gebe es noch Nachholbedarf, erklärte der Star-Regisseur: „Da müssen wir Autoren uns an der Nase nehmen, dass wir auch Figuren schreiben, die unsere diverse Gesellschaft darstellen. Da müssen wir Caster, Produzenten und Regisseure uns an der Nase nehmen, dass etwa auch ein Arzt, eine Anwältin oder ein Liebhaber türkisch oder arabisch aussehen kann, und – so leid es mir tut – da müssen wir die Fernsehredakteure und Journalisten auch an der Nase nehmen, dass Ihr ein bisschen mutig seid und solche Projekte mutig unterstützt.“

ORF als Partner der Filmwelt

Beim österreichischen Filmpreis 2021 gibt es 45 Nominierungen für 13 vom ORF kofinanzierte Filme, freut sich Programmdirektorin Kathrin Zechner: „Der ORF ist stolz darauf, als stets verlässlicher Partner ein Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein. Das vergangene Jahr hat uns gezeigt, dass unsere Leidenschaft am Filmemachen und der Respekt vor unserer gesellschaftlichen Verantwortung das Fundament einer starken Partnerschaft sind. Gemeinsam konnten wir in diesen herausfordernden Zeiten die Drehbedingungen auf sichere Beine stellen, denn nur so entstanden erneut spannende Projekte. Ich verneige mich vor den vielen beindruckenden Talenten in Buch, Regie, Schauspiel und anderen Gewerken, die ihr Know-how mit unglaublicher Hingabe einbringen.“

Peter Schöber, der ORF-III-Programmgeschäftsführer, ergänzt: "Die Vielfalt des heimischen Filmschaffens in unserem Programm umfassend abzubilden ist ein wesentliches Bestreben von ORF III. Aus diesem Anlass rief ORF III nicht nur die Sendeleiste „Der Österreichische Film“ ins Leben, sondern gestaltet regelmäßig Programmschwerpunkte, die die große Bandbreite des heimischen Filmschaffens abdecken.“