Hofladen
ORF/Berger
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WIRTSCHAFT

Mehr Hilfe für bäuerliche Direktvermarkter

Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe setzen auf Direktvermarktung, beliebt sind Ab-Hof-Verkauf oder Selbstbedienungsläden mit digitalem Bezahlsystem. Die Landwirtschaftskammer bietet nun ein Beratungsservice an.

Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten greifen beim Einkauf zu regionalen Produkte. Ein Trend, der den bäuerlichen Direktvermarktern zugute kommt, von denen es in Niederösterreich bereits 8.500 gibt. Drei Viertel von ihnen bieten Ab-Hof-Verkauf an, auch die Zahl der Selbstbedienungsläden stetig zunimmt.

Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich sieht diese Entwicklung durchaus positiv. Um noch mehr Landwirte für die Direktvermarktung zu motivieren, bietet sie eine umfassende Beratung an. Dabei wird unter anderem über Themen wie Kennzeichnung, Verarbeitung und Hygiene informiert und bei Rechts- und Vermarktungsangelegenheiten geholfen. Landwirte, die einen sogenannten Miniladen eröffnen oder umgestalten wollen, können außerdem beim Land über eine Aktion der Dorf- und Stadterneuerung um finanzielle Unterstützung ansuchen.

Der Griff zu regionalen Produkten soll forciert werden

„Ein klares Bekenntnis zu heimischen Lebensmitteln ist wichtig und positiv für die gesamte Gesellschaft. Die Konsumenten haben viel Vertrauen in die Versorgung mit Produkten direkt von den bäuerlichen Betrieben. Der Griff zu regionalen Produkten direkt beim Bauern gibt nicht nur den Konsumenten Sicherheit, sondern sichert zudem landwirtschaftliche Betriebe, Innovationen und letztendlich die Nahrungsmittelversorgung“, sagte Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Maria Forstner, Obfrau der Niederösterreichischen Dorf- und Stadterneuerung, ergänzte: „Die Konsumenten profitieren von hochwertigen Lebensmitteln, die Region von mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätzen und die Ortschaften freuen sich über mehr Lebensqualität, die sie der Bevölkerung damit bieten können.“

Schild zum Selbstbedienungsladen
ORF/Thomas Koppensteiner
Selbstbedienungsläden werden in der Direktvermarktung immer beliebter. Vertrauen spielt dabei eine große Rolle

Der Ab-Hof-Verkauf gilt in der bäuerlichen Direktvermarktung als die klassische Absatzform schlechthin, 77 Prozent der Direktvermarkter vertreiben ihre Produkte auf diesem Weg, hieß es in einer Aussendung der Landwirtschaftskammer. Es gebe aber noch mehr Möglichkeiten: So setzen immer mehr Betriebe beim Verkauf ihrer Erzeugnisse auf Selbstbedienungsläden. Diese befinden sich entweder direkt im Betrieb oder an einem gut frequentierten Ort.

Die Landwirtschaftskammer und die Dorf- und Stadterneuerung wollen diesen Trend fördern, erklärten sie in einer Aussendung. „Unser Ziel ist es, dass sich wieder mehr Einrichtungen der Nah- und Regionalversorgung in den Dörfern der ländlichen Gemeinden ansiedeln“, so Maria Forstner. Johannes Schmuckenschlager zufolge sei die Direktvermarktung ein interessantes Standbein, allerdings gelte es „gut informiert zu sein, sorgfältig vorzubereiten und planen sowie mit der entsprechenden Portion Freude und Mut an die Direktvermarktung mit all ihren Vertriebswegen heranzugehen.“