Wiener Parkpickerl
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Verkehr

„Einheitliches Parkpickerl nur erster Schritt“

Wien bekommt ein flächendeckendes, einheitliches Parkpickerl. Derzeit fahren täglich 200.000 Pendler mit dem Auto nach Wien. Die Wiener Parkpickerl-Pläne sind für Landesrat Schleritzko (ÖVP) nur ein erster Schritt, um die Frage des Pendlerverkehrs zu lösen.

Die Entscheidungen der Stadt Wien hätten Auswirkungen auf die Pendlerinnen und Pendler sowie auf die Städte und Gemeinden im direkten Umfeld Wiens. Das betonte Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko gegenüber noe.ORF.at: „Deshalb ist für uns klar, dass wir gemeinsam mit der Wiener Stadtregierung über weitere Schritte beraten müssen. Das können zum Beispiel weitere Mitfinanzierungen bei Park & Ride-Anlagen im Wiener Umland sein.“

Landesweit gibt es 40.000 kostenlose P&R-Stellplätze

In Niederösterreich stehen laut Schleritzko 40.000 kostenlose Park and Ride-Stellplätze für PKW – vor allem im Wiener Umland – zur Verfügung. „Klar ist für uns aber auch, dass man nicht vergessen darf, dass die Pendlerinnen und Pendler einen wesentlichen Beitrag leisten zur Wirtschaftsleistung der Stadt Wien, mit 26 Prozent der Wirtschaftsleistung“, ergänzt Schleritzko. Einseitige Maßnahmen würden daher langfristig niemanden weiterbringen, so Schleritzko.

Karte von Wien zeigt die bereits bestehenden Kurzparkzonen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: wien.gv.at
Das Wiener Parkpickerl soll künftig auf alle Bezirke ausgeweitet werden

Im Jänner 2020 erklärte sich die Stadt Wien dazu bereit, für die Errichtung von etwa 2.000 zusätzlichen P&R-Stellplätzen 3,25 Millionen Euro beizusteuern. Niederösterreich arbeitet gemeinsam mit Wien an der Umsetzung der Anlagen in Himberg, Gramatneusiedl, Trautmannsdorf, Götzendorf (alle Bezirk Bruck an der Leitha), Leobersdorf, Ebreichsdorf (beide Bezirk Baden), Ebenfurth (Bezirk Wiener Neustadt) und Wiener Neustadt.

NEOS forderte in einer Aussendung Mittwochabend eine Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs. Der Ausbau der Park & Ride-Parkplätze sei „notwendig“, aber wichtiger sei, „die Öffis insgesamt attraktiver zu gestalten und mehr Menschen zum Umstieg auf klimafreundliche Mobilität zu bewegen“, so NEOS-Verkehrssprecherin Edith Kollermann, "das bedeutet eine bessere Taktung ebenso wie ein kostengünstiges Angebot durch ein Pendlerticket für einen Euro am Tag.“

Autofahrerklubs begrüßen einheitliches Parkpickerl

Die Autofahrerclubs ÖAMTC und ARBÖ zeigten sich am Mittwoch zwar froh über eine Vereinheitlichung, aber wollen sich auf dem Weg vom Zwischenschritt bis zu einer gesamten Reform der Parkraumbewirtschaftung weiterhin aktiv einbringen. Ideen, wie Parken in Wien neu organisiert werden könnte, gibt es zahlreiche, hieß es beim ÖAMTC.