NEOS-Landessprecherin Collini mit NAbg. Yannick Shetty und Vertreter der JUNOS
Karl Stadler
Karl Stadler
Coronavirus

Jugend in der Krise: Briefe vor Landtag

In Briefen an NEOS haben Jugendliche ihre verzweifelte Lage in der Pandemie geschildert. Diese wurden nun vor den Landtag gebracht, um gemeinsam mit einem offenen Brief an die Landeshauptfrau auf die psychische Belastung aufmerksam zu machen.

NEOS hatten Jugendliche dazu aufgerufen, ihnen ihre Situation in der Pandemie zu beschreiben. In dutzenden Briefen hätten sich Jugendliche gemeldet, sagt Landessprecherin Indra Collini. „Viele schildern darin ihre verzweifelte Situation und dass sie sich in der Pandemie alleine gelassen fühlen. Distance Learning, keine sozialen Kontakte aus Angst, Familienangehörige anzustecken, kaum Kontakt zu Freunden. Auf Hilfe durch Psychologen oder Psychotherapeuten müsse man monatelang warten“, so Collini.

Schilderung eines Jugendlichen
NEOS
Schilderungen eines Jugendlichen

Offener Brief an Landeshauptfrau

Sie drängt nun in einem offenen Brief an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) auf gezielte Maßnahmen – etwa mehr psychologische Betreuung an den Schulen und ein gutes Angebot für Freizeit- und Lernaktivitäten im Sommer, begleitet von ausgebildeten Personen, um Stress und Angst abbauen zu können. Zudem wird ein verstärktes Angebot an Psychotherapeuten und in diesem Zusammenhang eine Prüfung, ob das stationäre Angebot in Niederösterreich ausreiche, gefordert. Die Triage sei auf der Kinder- und Jugendpsychiatrie Realität, heißt es.

„Ich wünsche mir, dass unsere Landeshauptfrau den offenen Brief und die beigelegten Schilderungen nicht nur in ihrer Funktion als Politikerin, sondern auch mit den Augen einer Mutter liest. Der Handlungsbedarf ist groß und Niederösterreich keine Insel der Seeligen“, wie Collini betont. „Jetzt muss alles dafür getan werden, damit unsere Kinder gut aus der Krise herauskommen und gestärkt in die Zukunft schauen können“, heißt es in dem Brief an die Landeshauptfrau.

ÖVP-Bildungssprecherin verweist auf Bund

Zudem fordert Collini in einem Schreiben an Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) und Bildungsdirektor Johann Heuras (ÖVP) ein Bildungsgespräch mit allen im Landtag vertretenen Fraktionen, um sich unter anderem über die Maßnahmen zum Schulherbst auszutauschen.

In einer Reaktion meinte Bildungssprecherin Margit Göll (ÖVP) zu den Forderungen: „Grundsätzlich ist der Bund dafür zuständig, dass mehr Psychologinnen und Psychologen zur Verfügung stehen. Er hat auch bereits angekündigt, das Angebot der Schulpsychologie um 20 Prozent auszubauen.“