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APA/GEORG HOCHMUTH
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Soziales

Nachfrage nach Pflegekräften weiter enorm

Der Bedarf an Pflegekräften ist enorm. Aktuell gibt es 800 offene Stellen. Um mehr Menschen an den Bereich heranzuführen, gibt es seit einem Jahr eine Koordinationsstelle für Pflegeberufe. Etwa 2.000 Menschen bekundeten bisher Interesse.

Egal ob als Heimhilfe, als Pflegeassistenz oder auch als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin – die Nachfrage nach Pflegekräften steigt weiterhin massiv. Laut dem AMS Niederösterreich hat sich der Bedarf an Pflegepersonal in den vergangenen zehn Jahren mehr als verfünffacht. Aktuell gibt es in Niederösterreich im Pflegebereich 800 offene Stellen.

Beim AMS setzt man daher stark auf Vermittlung. „Wir haben alleine im März dieses Jahres 333 offene Stellen im Pflegebereich in Niederösterreich erfolgreich besetzen können. Aber Sie können sich vorstellen, wenn der Personalbedarf in einer Branche so stark steigt, dann ist es nicht genug zu vermitteln, sondern dann müssen Sie zusätzliche Personen schulen, ausbilden und qualifizieren“, so Sven Hergovich, Geschäftsführer des AMS Niederösterreich.

Eigene Anlaufstelle für Interessierte

Vor einem Jahr wurde daher eine eigene Anlaufstelle etabliert, an die sich Menschen wenden können, die sich für einen Pflegeberuf interessieren. Es handelt sich um die niederösterreichische Koordinationsstelle für Pflegeberufe.

„Innerhalb eines Jahres haben rund 2.000 Personen ihr Interesse bekundet, eine Pflegeausbildung zu machen. Davon sind 350 Personen in Ausbildung und 100 Personen haben bereits ein Dienstverhältnis im Pflegebereich angenommen. Besonders gefragt sind Pflegeassistenz, Heimhilfe und diplomierte Gesundheits- und Krankenpflege“ sagt der Vorsitzende des Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) und Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP).

Menschen und Arbeit Geschäftsführer Martin Etlinger, AMS NÖ Geschäftsführer Sven Hergovich, Herr Georg Hopf, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und  Landesrat Martin Eichtinger
NLK Pfeiffer
„Menschen und Arbeit“-Geschäftsführer Martin Etlinger, AMS NÖ Geschäftsführer Sven Hergovich, Georg Hopf, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Landesrat Martin Eichtinger

Pflegeausbildung soll auf Module umgestellt werden

Um noch mehr Menschen für die Pflege zu begeistern, soll die Ausbildung in diesem Bereich neu gestaltet werden. So soll es eigene Ausbildungsmodule geben, die aufeinander aufbauen. „Das heißt, wir wollen in der Ausbildung mit dem sozialen Alltagsbegleiter beginnen. Dann macht man eine Prüfung. Dann setzt man das nächste Modul an und wird Heimhelferin oder Heimhelfer samt einer Prüfung. Dann kommt das nächste Modul und man wird Pflegeassistent und so weiter. Man geht also nie als Schulabbrecher aus dieser Ausbildung, sondern man kann jederzeit aufhören“, führt Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) aus. Der Vorteil sei, dass man arbeiten gehen und später jederzeit eine weitere Ausbildung machen könne.

Große Hoffnungen setzt Teschl-Hofmeister auch in die Neuerungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte. Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) ermöglichte zuletzt mit einem Erlass, dass diplomierte Pflegekräfte aus dem Ausland schneller und leichter in Österreich tätig werden können. „Ich halte das für eine wirklich gute Entwicklung“, so die Landesrätin. Konkret sollen ja die Anerkennungsverfahren von Menschen, die bereits im Ausland im Pflegebereich tätig waren, beschleunigt werden.

Begleitung vom Anruf bis zum Arbeitgeber

Angesiedelt ist die Koordinationsstelle für Pflegeberufe bei der „Menschen und Arbeit“ GmbH. „Wir begleiten interessierte Personen auf ihrem Weg in die Pflege. Das Angebot reicht von der Information über Ausbildungs- und Fördermöglichkeiten, der Suche nach einem Ausbildungsplatz bis hin zum künftigen Arbeitgeber“, erklärt „Menschen und Arbeit“-Geschäftsführer Martin Etlinger.

Einer der 2.000 Menschen, die sich seit dem Vorjahr für eine Pflegeausbildung interessiert haben, ist Georg Hopf. Hopf war 20 Jahre lang im Verkauf tätig und macht derzeit eine Ausbildung zur Pflegeassistenz. „Meine Ausbildung endet jetzt mit 23. August und dann freue ich mich schon auf eine neue Tätigkeit“, so Hopf.